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Kino: Bong Joon-ho: “Parasite”

Foto: Jabs

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Schon wieder ein Meisterwerk der Kinokunst aus Korea!
In der Originalfassung verstehe ich kein Wort und wenn man die Untertitel mitlesen will, sieht man zu wenig. Also lasse ich die Bilder wirken.
Dieses Epos kommt ewig kaum in Fahrt, ist anfänglich harmlos und märchenhaft. Das herbe Schicksal einer Familie  fügt sich mit viel Glück scheinbar zu einem positiven Verlauf.
Aber dann nimmt die Handlung jähe Wendungen, sie entwickelt sich zu einem furiosen Feuerwerk an Ideen und Bildern. Das Tempo ist wahrlich fesselnd.
Mir ist die Dramatik dieser Tragikomödie einen Tick zu dick aufgetragen – am Anfang etwas zu träge und am Ende etwas zu stramm, da fließt mir zu viel Blut. Aber das ist ein ganz persönlicher Eindruck. Der Film will es mit Sicherheit genau so, wie es auf der Leinwand ankommt.
Es ist eine Freude, den preisgekrönten Streifen anzusehen!
Zitate aus dem Film: “Wenn ich alt bin, bleibt mir als Trost nur noch die Liebe.”
“Sie ist freundlich, obwohl sie so reich ist. Nein, sie ist so freundlich, weil sie reich ist.”

 

Kino: “Lord of the Toys”

Foto: Jabs

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Dieser preisgekrönte Dokumentarfilm über eine Dresdener Influencer-Szene zeichnet ein besorgniserregendes Bild einer Jugendkultur. Sehr beeindruckend ist, wie verdammt nah die Filmemacher an den Protagonisten dran waren. Viele Einstellungen ließen mich einfach verständnislos zurück.

Kino: “Die Grube”

Foto: Jabs

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Ein kurzer, sehenswerter bulgarischer Film von Hristiana Raykova über ein paar Männer aus ihrer Heimat, die sich in einem Thermalbad in Varna erholen. Dabei wird ein beachtenswertes Bild der bulgarischen Gesellschaft in der Gegenwart gezeichnet.
(Zitat aus dem Streifen, der in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln gezeigt wird: “Mit einem weichen Hintern werden wir die Idioten, die uns regieren, nicht los.”)
“Die Grube” wird nur in wenigen kleinen Kinos gezeigt. Das nehme ich zum Anlass, auf das Berliner Kino Krokodil hinzuweisen: Großartiges Filmprogramm, kein Popcornautomat, keine Werbung vorm Film, moderate Eintrittspreise.

Kino: Lee Chang-dong: “Burning”

Foto: Jabs

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Ein Kinobesuch wie gemalt:
Spätvorstellung, kleiner Saal, nur zwei Zuschauer (koreanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln…), hervorragender Ton.
In der ersten Stunde geht es wahnsinnig gemächlich voran. Keine großartigen Höhepunkte, man merkt gar nicht, wohin uns der Streifen führen soll. Ständig gibt er Rätsel auf, brilliert mit unglaublich eindringlichen Bildern und intelligenten Dialogen. Die durch die Handlung gestellten Fragen werden mitnichten alle beantwortet – der Film schwingt nach. Die drei Hauptdarsteller sind Weltklasse.

Dieser Film ist vielleicht ein Meisterwerk, obwohl man mit dieser Klassifikation ja vorsichtig umgehen soll.