Kino: Valeska Grisebach: “Western”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Ich bin ein großer Verfechter langer Einstellungen im Kino, aber in Valeska Grisebachs hoch gelobter Arbeit kommt die Handlung etwas zäh in Gang.

Die Schauspieler sind Laien und großartig besetzt! Die Typen sehen klasse aus und die Stimmung auf der Montage im südöstlichen Europa wird famos vermittelt. Etliche Dialoge sind mir zu hölzern, zu gewollt dem Milieu auf dem Bau angepasst – nicht verwunderlich: Die Akteure sind eben keine ausgebildeten Mimen.
Im Verlauf des authentisch wirkenden Films gewinnt die Handlung an Tempo, an furiosen Höhepunkten. Bei dem Titel “Western” verwundert es nicht, dass zahlreiche Duelle dafür verantwortlich zeichnen.
Schön, dass das Finale viele Fragen offen lässt.

Bücher: “Berliner Straße”

Berlin

Liest man dieser Tage Zeitungen, sieht Kultursendungen im Fernsehen oder hört Rundfunk, könnte der Eindruck entstehen, der nächste Nobelpreis für Literatur geht bestimmt an Sven Regeners “Wiener Straße”.

Ohne das Buch gelesen zu haben, drängt sich mir der Glaube auf, dass es sich in erster Linie vielleicht nur um eine perfekte Werbekampagne handelt.
P.S. Bei den Rezensionen des Romans fiel mir auf, wie kompliziert die Rechtschreibung von West-Berlin/Westberlin gehandhabt wird. Der Duden favorisiert Westberlin und politisch scheint West-Berlin besser.