Deutsche Popmusik…
Fotografie, Kunst: Ulrich Wüst
Bücher: Ein ungewöhnliches Faschingskostüm
Matthias Brandt in “Blackbird”:
“Im Bus dachte ich darüber nach, seit wann Bogi und ich eigentlich befreundet waren. Wahrscheinlich seit dem Tag, als er – Weiberfastnacht durften wir an der Grundschule immer kostümiert zur Schule kommen – in einem roten Schlafanzug mit goldenen Querstreifen über der Brust vor mir auf dem Schulhof gestanden hatte, eine gelbe Wollmütze auf dem Kopf, an die grüne Spülschwämme genäht gewesen waren. Ich hatte ihn gefragt, was sein Karnevalskostüm darstelle, und er hatte geantwortet: Ausgelaufene Batterie.'”
Fussball: Ibuprofen auch in der Kreisklasse
Bücher: “Giovannis Zimmer”
Ein Buchtipp:
Der sprachlich brillante große Roman “Giovannis Zimmer” von James Baldwin ist eine hinreißende Liebesgeschichte, die wohl zum Literaturkanon des 20. Jahrhunderts gehört. Ein in der Zeit seines Erscheinens (1956) mutiges Werk eines grandiosen Dichters, das vieles aus dem Leben Baldwins spiegelt.
Meine Quintessenz: Das Geschenk, das der Schriftsteller allen Lesern macht, könnte Selbsterkenntnis sein.
Zitate:
“Niemand kann im Garten Eden bleiben. … Warum eigentlich nicht?”
“Vielleicht ist zu Hause gar kein Ort, sondern ein unwiderruflicher Zustand.”
“Ich erkannte und akzeptierte zum ersten Mal, dass Liebe mehr ist als eine allen Menschen gemeinsame Möglichkeit, mehr ist als das Unheil, … und auch mehr als nur lebensgefährlich: sie war auch meine Möglichkeit, und hier war nun, atmend und rülpsend neben mir, und sie war der Schlüssel zum Leben.”
“Mit der rätselhaften, scheußlich schlauen Inbrunst der frühen Jugend verachtete ich von da an meinen Vater.”
Diverses: “geil”
Sprache entwickelt sich.
Eine interessante Wortgeschichte: Im Althochdeutschen hatte das Wort keine sexuelle Bedeutung, sondern wurde im Sinne von “übermütig, überschäumend, fröhlich” verwendet. Seit dem Zeitalter der Renaissance wurde es im botanischen, agrarischen Bereich für “üppiges Wachstum” gebraucht. Saftige Pflanzen nannte man damals geil. Erst im 19. Jahrhundert wurde das Wort ein Synonym für “lüstern, unkeusch, triebhaft”, es mutierte zu einen schlüpfrigen Begriff. Im Zuge der sexuellen Revolution der 1970er-Jahre wurde das Adjektiv wieder aufgewertet – sexuelle Tabus brachen auf. Man konnte das Wort wieder in den Mund nehmen. Vorreiter war die Jugendsprache. So vieles wurde “geil” gefunden. Es verlor seinen zunächst leicht provozierenden Charakter und seine sexuelle Bedeutung vollends. Heute findet mein fünfjähriger Enkel Winnetou total geil.
Diverses: Gotti
Der famose Kleinkünstler: