Monthly Archives: August 2020

Mattscheibe, Musik: Coldplay: “Alles ist möglich, wenn ihr an die Liebe glaubt!”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Chris Martin ist nicht nur der Sänger und die Rampensau von Coldplay, sondern auch Komponist, Texter und sympathischer Unterhalter. Mitunter klingt diese Pop-Band wie die britische Formation Travis. Besonders beeindruckend ist für mich die Dynamik in der Musik (“Yellow”!) Natürlich finde ich es gut, dass der Mann so viele Gedanken in sein Notizbuch schreibt und diese Handschriften dann Eingang in Bühnenauftritte oder Videos finden. Und wie der Typ sich auf der Bühne bewegt…
Zitat aus der Dokumentation:
“Anfangs versucht man, anders zu sein als alle anderen. Aber in den letzten Jahren habe ich erkannt, dass wir auf diesem kleinen Planeten zum selben Stamm gehören und alle Teil einer großen Band sind.”
“Selbst, wenn es alle hassen: Ich wollte, dass wir ein Album machen, nachdem wir glücklich sterben können. Das meine ich wirklich so, auch wenn es überheblich klingt. Eine Band muss immer das Beste geben wollen.”

Kino, Mattscheibe: “Wim Wenders, Desperado”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Die Filmemacher (Eric Fiedler und “Campino” alias Andreas Frege) nehmen die Filmbilder und bringen Wim Wenders einfach an die Orte, an denen die Filme des gefeierten Regisseurs spielen. Der Porträtierte hat zweifellos grandiose Filme gemacht: “Der Stand der Dinge” , “Paris, Texas”, “Der Himmel über Berlin”, “Das Salz der Erde”… 
Mir ist es der Lobhudelei zu viel, aber bei einem solchen Format liegt das wohl in der Natur der Dinge! Mir gefällt längst nicht alles, was der Mann machte und ich denke da nicht nur an seine Fotokunst. 
Beeindruckend ist aber, dass der Film auch das krachende Scheitern eines Projekts thematisiert und den Umgang mit künstlerischen Niederlagen aufzeigt. Insgesamt ist die Dokumentation doch interessant.
Sehr gut finde ich, dass die Musik (Paris, Texas!) immer eine bedeutende Rolle spielt und die Auswahl des Kino-Granden ist klasse.
Und Wim Wenders sagt die Wahrheit: Es interessiert ihn nicht, was aus seinen Geschichten wird. Er hat eine Idee, plant nichts und weiß nicht, wie die Story endet, es gibt kein detailliertes Drehbuch. Also macht er die Filme für sich und nicht für das Kinopublikum. 
Er antwortet übrigens auf die Frage: Welche Zukunft hat das Kino? mit: “Keine!”
Zitate W. W.: “Große Teile sind mir geschenkt worden.”
“Filme machen ist nur zur Hälfte das, was man macht und zur anderen Hälfte das, was man bekommt.” 
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/wim-wenders-zum-75-der-stille-rebell/26093042.html
Es gibt auch durchaus negative Kritiken:

Fotografie, Mattscheibe: “Lene Marie oder das wahre Gesicht der Anorexie”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

In diesem Dokumentarfilm offeriert Lene Marie Fossen, eine an Magersucht leidende junge Frau, ihren scheinbar unbändigen Lebenswillen. 
Zitate: “Das Leben ist ja eigentlich ein völlig unnahbares, rätselhaftes Geschenk, das wir bekommen. Und dann schaffen wir es nicht, zu leben.”
“Wenn Leben entsteht, muss es geliebt werden, und es wird geliebt, weil es da ist, so schwierig es auch ist, dem Leben Raum zu geben. Raum muss man geben, damit es werden kann, was es will.” 
Dabei gibt es schockierende Szenen, die aber zum Leben in unserem alltäglichen Umfeld gehören. Es ist auch tiefes Anliegen des Films, um Verständnis für diese vornehmlich von nicht wenigen Mädchen zu erduldende Krankheit zu entwickeln.
Zitate: “Wenn man Angst hat, agiert man oft mit Regeln und Vorschriften. Man wird streng und glaubt: So wird das Leben schon wieder.” 
“Ich glaube, in Segenssprüchen geht es nur darum, dass alles gut wird. Es ist ein Versprechen, dass wir nie allein sein werden.” 
Die Protagonistin wurde zu einer gefeierten Fotokünstlerin in Norwegen. Ihre Sensibilität half, Bilder großer Intensität zu schaffen.
Zitat: “Ich habe Angst davor, gesund zu werden, weil ich dann vielleicht keine so gute Künstlerin mehr bin. Was ist das nur mit mir?”
Viele Aufnahmen sind verdammt schwer zu ertragen. Beeindruckend sind die Porträts, die Lene Marie Fossen von Kindern und Alten in Griechenland gelangen. Die Selbstporträts kann ich nur schwer ertragen, verstören mich, gerade wenn sie in morbiden Räumen entstanden – und immer wieder mit einem symbolträchtigen Kreuz an der Wand!
(Bei Aufnahmen von einer Ausstellungseröffnung fiel mir wieder auf, wie wunderbar man Fotos mit einer passenden Musik untermalen kann. Das wird heute kaum versucht.)
Trotz einer enormen Wertschätzung ihres fotografischen Werks half der Erfolg nicht, den Kampf gegen die heimtückische Krankheit zu gewinnen. 
Lene Marie Fossen musste ihre Hoffnung aufgeben.
Zitat: “Ich bin der Meinung, dass wir eigentlich alle nur wollen, dass es uns gut geht. Und dann läuft alles schief, weil wir mit dem Leben nicht zurechtkommen.”