Monthly Archives: March 2020

Diverses: Wandmosaik am Berliner S-Bahnhof Friedrichstraße

Fotos: Jabs

Fotos: Jabs

Das war Reklame für die Schildower Kosmetik-Firma Gerdeen (“VEB Gerdeen – Werk für feine Kosmetika”). 

Ende der 1950er Jahre wurde dieses Mosaik aus hunderten glasierten Keramikstücken vom Biesdorfer Keramiker Johann Kwederawitsch (1923 – 2002) angefertigt.

Jahrelang war es hinter einem Werbeschild für die “Interflug” verborgen und wurde dabei erheblich beschädigt.

Da der Bahnhof unter Denkmalschutz steht, entschied sich die Bahn AG, das zum Erscheinungsbild dieses Bahnhofs gehörende Mosaik vom Restaurator Stefan Grell am Eingang zum U-Bahnhof an der Postfiliale erneuern zu lassen.

 

Fussball: Stadion der Weltjugend

Walter-Ulbricht-Stadion-1

Auf dieser alten Aufnahme der Zickenwiese habe ich “Die Schräge” eingezeichnet. Der legendäre Willi Kehdenburg jagte uns zu oft als Trainingsabschluss dort hinauf: “Fünf Mal lang und fünf Mal kurz!” Alte Humboldtianer werden sich mit Grausen daran erinnern…

Zu späterer Zeit jagte uns Detta Schwarz zum furchterregenden Rundendrehen auf den ominösen Mittelring.

Musik: “Ich liebe die alten Weiberlein”

1930

Ein sentimentales und schönes Klaus-Hoffmann-Lied:
Ich liebe die alten Weiberlein,
am Markttag, da stehn sie zum Warten bereit.
Diese uralten Mäntel mit verbogenen Schultern,
die frieren in jeder Jahreszeit.
Sie husten und wanken,
torkeln und fliehn,
halten sich wie kleine Inseln,
die im Dunkeln weiterziehn,
und die Augen dieser Adler
blicken dich ganz ruhig an,
und sie lächeln leicht verbittert,
starren deine Jugend an.

Sie sind fast wie ein Sommernachtstraum,
der verging, wie er kam,
verflog, wie man sah,
nur ein Blatt, das vermodert am Baum.

Und ich seh’ sie in ihrer Vergangenheit
mit Lametta im Haar und Pumps an den Füßen,
seh’ die blühenden Körper zu allem bereit,
im siebzehnten Jahr und in Schönheit zerfließen.
Und sie gurren und schmachten,
turteln sind kokett,
treiben mit berauschten Herzen
die Knaben in ihr Bett,
und die Augen dieser Rehe
blicken dich verlockend an,
sie lächeln kaum errötend,
preisen ihre Jugend an.

Sie sind fast wie ein Sommernachtstraum,
der verging, wie er kam,
verflog, wie man sah,
nur ein Blatt, das vermodert am Baum.

Und sie halten ihn fest, diesen Sommernachtstraum,
sie zweifeln nicht mehr,
sehn die Wolken ziehn,
erwarten den letzten Termin.