Monthly Archives: July 2014

Diverses: Fahrradklau

Foto: Jabs

Foto: Jabs

2013 registrierte die Berliner Polizei 26513 Fahrraddiebstähle und glänzte mit einer Aufklärungsquote von 4%.
Im Prenzlauer Berg fanden 2122 und in Gatow vier Velos unfreiwillig einen neuen Besitzer.

 

Fotografie: Krass Clement: “Novemberreise” und “Bilder der Nacht”

alle Fotos: Krass Clement

alle Fotos: Krass Clement

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Galerie argus fotokunst, Marienstraße 26, 10117 Berlin

Der Hort klassischer Schwarzweißfotografie in Berlin-Mitte zeigt wieder schönste Bilder.
Krass Clement beweist einmal mehr, dass es in der Fotokunst nicht um porentiefe Schärfe, sondern das sensible Aufzeigen von Stimmungen, das intelligente Erzählen von Geschichten geht.
Ein Hoch auf die analogen schwarzweißen Lichtbilder!
Wegen der unter schwierigen Lichtverhältnissen entstandenen Aufnahmen lebt man gut mit Bewegungsunschärfen und Körnigkeit. Die Motive wurden in nächtlicher oder nebliger Umgebung und in dunklen Räumen gefunden.
Der dänische Meisterfotograf präsentiert Handabzüge auf Barytpapier – ein Fest der Grauwerte (Verkaufspreis 2000 Euro).

Kino, Musik: “Mistaken for Strangers” zurzeit im Kino

Foto: Jabs

Foto: Jabs                                                                                                                                                                                    

Anscheinend ein Dokumentarfilm über The National, eine Beatgruppe, die sich anschickt einen Weltrekord in ausverkauften Konzerten aufzustellen.
Ich liebe die vor Energie überbordende Musik der Band um den faszinierenden Sänger Matt Berninger. Dieser ständig Wein trinkende Typ hat Stil!
Vor vier Jahren wollte er seinem kleinen Bruder einen tollen Job verschaffen. Der Heavy Metal-Fan Tom Berninger wurde Roadie für eine große Tour und sollte eine Doku über die Tournee drehen. Sein Filmrepertoire beschränkte sich bis dahin auf wenige, wohl zu Hause oder im Garten aufgenommene Amateur-Splatter-Movies.
So misslang ein Konzertfilm über The National gründlich.
Nichtssagende Interviews, banale Bilder, ein Konzept ist nicht zu erkennen. Wenn mal vernünftige Sequenzen erscheinen, ist der Filmemacher im Bild, d.h. ein zweiter Kameramann war am Werk.
Tom Berninger versagte auch in seinem Job als “Mädchen für alles” auf der Konzertreise durch europäische Metropolen und wurde vom Tourmanager gefeuert.
Nach zwei Jahren wurde der immer noch bei seinen Eltern in Cincinatti lebende Stubenhocker von dem um sein Brüderchen besorgten Rockstar nach New York eingeladen.
Hier entstand dieser Film.
Es geht nur noch um das Verhältnis zwischen Tom und Matt. Die befragten Eltern attestiertem dem etwas verplanten, etwas versoffenen und verträumten kleinen Bruder durchaus künstlerisches Talent. Aber ebenso keine Konsequenz in seinem doch sorglosen Dasein.
Das war in der Kindheit so und änderte sich bis heute mitnichten.
Die gesamte Familie will, dass Tom endlich einmal etwas zu Ende bringt. Es geht um die Ausbildung eines gesunden Selbstbewusstseins!
Matt Berninger und seine Frau helfen beim Drehbuch, beim Schnitt und vor allem bei der Produktion (und der Finanzierung). Sie flehen Tom an: “Du musst an die Dinge glauben, die du an dir magst!”
Aber auch die Vorstellung des Rohschnitts vor einem Konzert im engen Bekanntenkreis endet in einem Desaster.
Der Film hinterlässt mich zwiespältig.
Weil mir The National so gefällt und man aus der Dokumentation mit Macht einen ansehbares Werk zu machen versucht.
“Mistaken for Strangers” ist ein Film über das Scheitern.
(Ein traurigschönes Zitat von The National: “Die Besten unter uns erhängen sich aus Liebe.”)

http://www.spiegel.de/kultur/kino/the-national-mistaken-for-strangers-von-tom-berninger-im-kino-a-979089.html