Diese Dokumentation ist keinesfalls Heldengeschichte, zeigt aber viele faszinierende Fotos der unglaublich talentierten, fleißigen Künstlerin mit einem rätselhaften Charakter (Angst vor Männern und Berührungen)!
Filmstart: 26.06.2014 – Tipp: unbedingt ansehen!
Mir stellte sich unmittelbar nach dem Ansehen des Films (im Panorama der diesjährigen Berlinale) die Frage, warum die Frau es zeitlebens nicht versuchte, ihre Fotos irgendeinem Menschen zu zeigen? Liegt das im rätselhaften Wesen dieser genialen Fotografin begründet? Vivian Maier war wohl im sozialen Umgang und in ihrem Broterwerb als Kindermädchen schwierig.
Es erscheint mir nicht vorstellbar, dass man so viel fotografiert und sich dann mit den Bildern nicht mitteilen will.
Eine zweite Frage kam nach den Ansehen des Film auf. Wenn Vivian Maier ihre Motive konsequent unter Verschluss hielt, haben wir dann das Recht, ihr Konvolut, das sie vielleicht messiehaft zusammentrug, zu fleddern?
Noch eine Anmerkung: Die den Charakter Vivian Maiers zeichnenden Aussagen der Interviewpartner des Filmemachers (und Entdeckers der Fotografin) John Maloof erscheinen mir nicht immer ganz glaubwürdig.
Nun schlachtet John Maloof das Werk Vivian Maiers höchst geschäftstüchtig aus.
Trotzdem sind die Fotos manchmal witzig, dann mal sentimental, immer dokumentarisch, aber einfach nur wahnsinnig schön!
Es ist ein optisches und emotionales Erlebnis, wenn diese Schwarzweißfotos auf der großen Leinwand ihre schier unglaubliche Kraft entwickeln.