Category Archives: Mattscheibe

Kino, Mattscheibe: “Victoria” in der Arte Mediathek

Foto: Jabs

Foto: Jabs

(Falls man den Film im Kino verpasst hat:)
Ein preisgekröntes Meisterwerk aus deutschen Landen!

Sebastian Schipper drehte “Victoria” 2015 in einer einzigen Einstellung (Kamera: Sturla Brandth Grøvlen!) in der Mitte Berlins.
Die Geschichte wird unglaublich intensiv, aber stringent erzählt, sie kommt angenehm uninszeniert daher. Die überragenden Akteure sind immer authentisch, schauspielern nicht. Atemberaubendes und anhaltendes Tempo hält die Spannung des Filmfreundes ständig hoch. Manchmal wähnt man den Verlauf einem Ende zustreben – zack! – tut sich eine erneute Wendung auf (128 Minuten lang). Das macht viel Freude, man kann sich der Wirkung der Filmhandlung gar nicht entziehen. 
Die Filmmusik begleitet die Bilder kongenial: Nils Frahm und DJ Koze.
(Befremdlich war aber eine mir unerklärliche Kleinschreibung von Dingwörtern in den deutschen Untertiteln.)

http://www.arte.tv/de/videos/051624-000-A/victoria?autoplay=1

Kunst, Mattscheibe: Giovanni Segantini: “Kunst ist das Fenster, durch das der Mensch seine höhere Fähigkeit erkennt.”

Giovann Segantini: "Die bösen Mütter"

Giovann Segantini: “Die bösen Mütter”

Eine großartige Dokumentation zum mir bisher unbekannten Maler G. Segantini. Sie gewährt so ungewohnt tiefe Einblicke in eine reine Künstlerseele und einen schwer beeindruckenden Lebensweg.
Der Film lebt von den aufwühlenden Texten und wunderbaren Bildern, nicht nur von seinen Gemälden!

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=66044

Kino, Mattscheibe: Aki Kaurismäki

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Interessante Einlassungen zum tollen “Le Havre” des “Verweigerers” Kaurismäki:

http://cinema.arte.tv/de/artikel/musikalische-top-5-aki-kaurismaeki

http://www.sueddeutsche.de/kultur/le-havre-im-kino-sonniges-vom-chef-melancholiker-1.1139832

(Das so aktuelle “Le Havre” mit bekannt brillanten Schauspielern ist ein Hohelied auf die nachbarschaftliche Solidarität. Der Film fasziniert mich besonders durch einen eigenwilligen und konsequent reduzierten Einsatz von Farben.)

Mattscheibe: “Im Keller”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

“Im Keller” – Dieser Film von Ulrich Seidl ist nur unter Vorbehalt anzusehen – nichts für zarte Seelchen, schwer verdaulich.

Er ist spektakuläres und pornografisches Panoptikum.
Moralische Abgründe tun sich auf, Perversionen werden augenscheinlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die handelnden Personen freiwillig auf die Interviews einließen, so entsteht die Frage der Glaubwürdigkeit dieser Dokumentation. Bizarre Typen in furchtbar gestellten Szenen erwirken beim Zuschauer ein turbulentes Kopfkino.
Auffällig ist die geadezu geometrische und haargenaue Strenge von Zentralperspektiven mit der Seidl seine Filmbilder komponiert, die einfach inhaltliche Kälte erzeugt.