Category Archives: Mattscheibe

Kino, Mattscheibe: “Ida”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

“Ida” von Pawel Pawlikowski (geb.1957) konnte man vor Jahren schon in kleinen Kinos bestaunen. Dem in London (und anderen europäischen Städten) lebenden polnischen Filmemacher gelang damit ein großartiger Wurf!
Schon das Format ist heute ungewohnt – 4:3. Der Kameramann hat ungeheuer akribisch gearbeitet: Überall findet man ganz klare Horizontalen, Vertikalen, rechte Winkel. Alles bestechend schöne, glasklare Bildkompositionen. Die Gesichter immer spannungsreich aus der Mitte genommen. Die Ausschnitte stimmen millimetergenau (an einem Eisengitter im Hintergrund einer Szene einfach zu überprüfen). Als sehr angenehm empfand ich, dass die Szenen nicht so perfekt ausgeleuchtet wurden. Mich begeistert natürliches Licht, Nebel, Halbdunkel.
Großer Wert wurde auf die Musik gelegt. Klassik, Jazz, Volksweisen…
Die brillanten und strengen Schwarzweißbilder lassen der behutsam und langsam erzählten, scheinbar unspektakulären Handlung mit einem überraschenden Ende allen Raum.

Die Bilder aus dem Polen nach dem 2. Weltkrieg begeisterten mich ungeheuer. Zumal sie an die Besuche meines Großvaters Anfang der Sechzigerjahre in einem Dorf an der Weichsel in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern erinnerten. Diese abenteuerliche Reise erlebte ich mit meinem Vater in einem wunderschönen IFA F8.

Mattscheibe: “The Next Level”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

102-Osang

Alexander Osang schrieb das Drehbuch zu dieser Serie. Und Serien sind dieser Tage wohl “in Mode”. Für mich war es interessant, da ich die meisten Berliner Drehorte nun mal kenne. Es treten viele gute Schauspieler auf, die Hauptdarstellerin überzeugt mich aber nicht vollends. 
Und mir wurden zu viele Klischees bedient. Z. B. berlinern fast nur die Polizisten, zudem sind sie sehr unfreundlich und gucken im Dienst Fußball.​ 
Insgesamt wird aber eine sehr gute Geschichte erzählt, die zum Ende hin wahnsinnig an Tempo gewinnt (Teil 6!) Der Film ist schon sehenswert, da er einfach viele Geschichten​ erzählt.

​Filmzitat:
“Berlin würde gern New York sein, heißt es. In New York dagegen erzählen sie gern, ihre Stadt war in ihren besten Jahren so frei und wild gewesen wie Berlin jetzt. Vielleicht ist New York nicht mehr New York. Ganz sicher ist Berlin auch nicht mehr Berlin. Es gibt nur noch die Sehnsucht. Alle sehnen sich nach Unschuld, die Freiheit oder Möglichkeiten. Manche leben von dieser Sehnsucht, manche sterben an ihr.”

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