Category Archives: Kino

Kino: Trickfilme Miyazaki

Foto: Jabs

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Animationsfilme nannte man früher Trickfilme.
Miyazaki stellt mit seiner Arbeit wichtige Fragen und hat kluge Gedanken. Der Mann scheint von seiner Arbeit besessen zu sein.
” Wenn eine Gazelle von einem Löwen gejagt wird, läuft sie um ihe Leben, sie springt. Dieser Sprung ist das, was die Gazelle ausmacht.
In unserer Gesellschaft heiißt es aber, wir sollten uns nicht überanstrengen, Stress reduzieren und ein ruhiges, harmonisches Leben mit unserer Familie führen. Aber ohne Anstrengung geht das nicht.Manchmal müssen wir 120 % unserer Fähigkeiten geben. Ansonsten werden wir nichts Großes vollbringen.”

https://www.arte.tv/de/videos/114615-000-A/miyazaki-die-natur-im-blick/

Kino, Mattscheibe: “Close”

Foto: Jabs

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Dieser sehr gute Film kann traurig machen.
Natürlich ist es wahrscheinlich, dass mich der Film so dermaßen mitnimmt, da ich gerade meinen besten Jugendfreund für immer verloren habe. 
Aber die Bilder der durch das Blumenmeer laufenden und der nebeneinander Fahrrad fahrenden Kinder sind schon gewaltig! 
Und ich erinnere mich genau, wie viele Gedanken mir in der Kindheit im Bett liegend durch den kleinen Kopf gingen und wie viele Träume geboren wurden, die niemals wahr werden sollten. 
Wie oft weinte man damals aus größter Verzweiflung?
Wer den preisgekrönten Film vor zwei Jahren im Kino verpasste, kann ihn hier ansehen:

Kino, Mattscheibe: “Ida”

Foto: Jabs

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“Ida” von Pawel Pawlikowski (geb.1957) konnte man vor Jahren schon in kleinen Kinos bestaunen. Dem in London (und anderen europäischen Städten) lebenden polnischen Filmemacher gelang damit ein großartiger Wurf!
Schon das Format ist heute ungewohnt – 4:3. Der Kameramann hat ungeheuer akribisch gearbeitet: Überall findet man ganz klare Horizontalen, Vertikalen, rechte Winkel. Alles bestechend schöne, glasklare Bildkompositionen. Die Gesichter immer spannungsreich aus der Mitte genommen. Die Ausschnitte stimmen millimetergenau (an einem Eisengitter im Hintergrund einer Szene einfach zu überprüfen). Als sehr angenehm empfand ich, dass die Szenen nicht so perfekt ausgeleuchtet wurden. Mich begeistert natürliches Licht, Nebel, Halbdunkel.
Großer Wert wurde auf die Musik gelegt. Klassik, Jazz, Volksweisen…
Die brillanten und strengen Schwarzweißbilder lassen der behutsam und langsam erzählten, scheinbar unspektakulären Handlung mit einem überraschenden Ende allen Raum.

Die Bilder aus dem Polen nach dem 2. Weltkrieg begeisterten mich ungeheuer. Zumal sie an die Besuche meines Großvaters Anfang der Sechzigerjahre in einem Dorf an der Weichsel in der Woiwodschaft Kujawien-Pommern erinnerten. Diese abenteuerliche Reise erlebte ich mit meinem Vater in einem wunderschönen IFA F8.