Category Archives: Bücher

Bücher: Nick Hornby “Slam”

Foto: Jabs (Nick Hornby)

Foto: Jabs (Nick Hornby)

Ein fünfzehnjähriger Jüngling erzählt dem Leser, was er denkt und fühlt. Er spricht fortwährend mit uns, stellt Fragen. So ist man einbezogen, macht dieses Stück großer Literatur so lebendig. Da dieser Sam sich ständig selbst beobachtet und sein Tun bewertet, um folgerichtige Schlüsse zu ziehen, wird dieser junge Mann einfach sympathisch, liebenswert.
Er berichtet schlicht wunderbar, sehr einfühlsam und ehrlich über die Geschehnisse um die erste und große Liebe.
Diese Erlebnisse lassen scheinbar unaufgeregt geheimnisvolle eigene Erinnerungen auflodern – herrlich!
Der Held des Buches balanciert dabei ganz nah an der Realität. Die Handlung nimmt wunderbare Wendungen, das lässt die Geschichte immerfort interessant bleiben. Sprünge in die Zukunft nehmen den Leser gefangen, um so mehr, wenn er im späteren Verlauf des Romans noch mal zurückgegangen wird und in der vorher geschilderten Situation ein neuer Aspekt die Story in eine andere Richtung führt.
Das Lesen macht Spaß!

Ausstellungen, Bücher, Fotografie, Kunst: ULRICH WÜST!

Foto: Ulrich Wüst

Foto: Ulrich Wüst

102-Photonews 09-2021

Nach einer Ausstellung im uckermärkischen Pinnow über NWUM, bald auch Stadtbilder in Stuttgart und Paris…

 

https://www.hartmannprojects.com/stadtbilder-exhibition/?lang=de

https://www.art-alarm.de/hartmann-projects

https://www.hugendubel.de/de/buch_gebunden/matthias_fluegge-ulrich_wuest_stadtbilder_cityscapes-41147590-produkt-details.html?utm_source=zxp&utm_medium=pdm&utm_campaign=pd&utm_campaign=RedBrainCSS&adCode=720R10B11W11A&utm_medium=af&awc=9362_1630232749_306de57d3e79b469e3aaa8c198bd63a5&utm_source=zx&utm_content=Lkg

Bücher, Mattscheibe: Literaturkritiker Dennis Scheck nun selbst im Kreuzfeuer der Kritik

Foto: Jabs

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102-Dennis Scheck

(Was mich stört ist, dass der etwas selbstverliebte Moderator in seiner ARD-Sendung “Druckfrisch” anscheinend rund um die Erde jettet, um Bücher und Schriftsteller vorzustellen.)

Bücher: Patti Smith

Foto: Jabs

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Die Künstlerin, die in mehreren Genres erfolgreich arbeitet, hat 2016 ein beeindruckendes Buch geschrieben: “Im Jahr des Affen”. Einige persönliche Schicksalsschläge erschütterten Patti Smith und die dräuende Machtübernahme Donald Trumps in den USA verunsicherte nicht nur sie.
Die Schriftstellerin berichtet lapidar über ihren Alltag. Die Geschichten erscheinen unaufgeregt persönlich, mitunter belanglos und irgendwie mysteriös. Beispielgebend beschreibt sie immer wieder, dass sie in einem Café sitzt, nachdenkt und wartet – mit einem Notizbuch und einem schönen, zuverlässigen Schreibstift in der Hand. Ständig ist ein interessantes Buch in der Jackentasche. Vielleicht ist das ein Grund, weshalb sie wunderschöner Wörter benutzt.
Patti Smith bereitet mit kleinen Geschichten zauberhaft ein großartiges Lesevergnügen.

Bücher: Henry David Thoreau: “Walden oder Leben in den Wäldern”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

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Der Roman gehört in die formale Kategorie “Das muss man unbedingt gelesen haben”. Viele Mitmenschen empfahlen nachdrücklich, es zu lesen. Ich vertraute dem Gedanken der Schwarmintelligenz. 
Das Buch ist auch heute noch für viele Zeitgenossen eine “Aussteiger-Bibel”. 
Mich erinnert es unablässig an den Club der toten Dichter, einen meiner Lieblingsfilme. (Zitat: “Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so herzhaft und spartanisch leben, daß alles, was nicht Leben war, aufs Haupt geschlagen würde. Ich wollte mit großen Zügen knapp am Boden mähen, das Leben in die Enge treiben und es auf die einfachste Formel bringen.”)
Das Experiment „Walden“ machte Thoreau klar, dass sechs Wochen Lohnarbeit im Jahr ausreichend sind, um seinen Lebensunterhalt zu sichern. Er listet ganz akribisch auf, mit wie wenig Geld er auskam Die verbleibende Zeit (Über zwei Jahre) konnte er nutzen, um zu lesen, schreiben, nachzudenken und die Natur zu erkunden. Thoreau sucht und findet die Einsamkeit, aber ihm ist Freundschaft ein wichtiges Gut. Es geht dabei aber um wahre Freunde, Schwätzer sind ihm ein Graus – Gespräche mit ihnen verlorene Zeit. Deshalb begegnet er nur wenigen Menschen.
Seine Antworten auf die umfassende Frage “Was braucht ein Mensch?”:
Wärme – Feuer für Nahrung, um den Körper funktionieren zu lassen und Kleidung, die Arbeit auch im Winter möglich macht. Man braucht einen Wohnraum. Wichtig ist emotionale Wärme – Zuwendung der geliebten Zeitgenossen. Alles Überflüssige gilt es zu vernachlässigen. Der “Mann im Wald” gibt unzählige Hinweise für den spartanischen Alltag, zum Brot backen, zum einfachen Essen kochen.
Es geht im Leben einfach darum, bescheiden und trotzdem glücklich zu sein.
Irgendwann beim Lesen begannen die praktischen Lebenstipps mich nicht mehr zu interessieren, zu langweilen.
Und im Verlauf der Geschichte dominieren endlose, wortreiche und überschwängliche Naturbeschreibungen, die mein Durchhaltevermögen testeten – ich habe mich wahrlich durchgekämpft.
Das Lesen insgesamt verkomplizierte sich durch die alte Rechtschreibung und den doch ungewohnten Ausdruck aus der Zeit Mitte des 19. Jahrhunderts. Oft musste ich lange nachdenken, um den Text auch nur annähernd zu verstehen: Was bedeutet das eigentlich? Dabei freute ich mich doch auf dieses Buch. Anscheinend bin ich zu blöd, um dieses Meisterwerk zu verstehen.
 
Man kann eine Menge großartiger Zitate finden (das könnte Material für einen Wochenkalender sein): 
“Soll ei Mensch sich schämen, weil er zu einem Zwergengeschlecht gehört, anstatt der große Zwerg zu sein, der er sein kann?”
“Wahre Freude empfand er nur beim Schaffen eines Werkes.”
“Hast du Schlösser in die Luft gebaut, so war diese Arbeit nicht notwendigerweise vergeblich. Gerade dort sollen sie sich befinden. Jetzt gib ihnen ein Fundament.”
“Denn ein Mensch ist um so reicher, je mehr Dinge er unbeschadet am Wege liegen lassen kann.”
“Der Mensch, der nicht glaubt, daß jeder Tag eine frühere, heiligere und heller vom Morgenrot durchglühte Stunde mit sich bringt, als all diejenigen, welche er bereits entweihte, hat am Leben verzweifelt.”
“Manche Menschen sind ‘arbeitsam’, scheinen die Arbeit um ihrer selbst willen zu lieben oder weil sie dadurch von gröberen Unfug  abgehalten werden.” 
“Ich halte es für gesund, die meiste Zeit allein zu sein.”
“Er will nicht weiter von seinen Freunden als eine Gelegenheit, einmal im Jahr die Wahrheit zu sprechen.”
“Nur der Tag bricht an, für den du wach bist.”
“Gut lesen, das heißt, wahre Bücher in wahrem Geiste lesen, ist eine edle Beschäftigung, die an den Leser größere Anforderungen stellt als irgend ein Sport, der gerade modern ist.” 
“Bücher soll man mit derseklben Sammlung und Bedachtsamkeit lesen, mit welcher sie geschrieben sind.”
“Ein See ist der schönste, strahlendste Schmuck einer Landschaft. Er ist der Erde Auge. Wer hineinschaut, mißt die Tiefe seines eigenen Wesens.”
 
 

 

Bücher: Eine Frage zum Leben

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Henry David Thoreau stellt in seinem interessanten Buch “Walden” eine entscheidende Frage: 
“Wo auch immer du bisher erfolglos gewesen bist: sei nicht bekümmert, denn wer soll dich für das, was du nicht vollbracht hast, verantwortlich machen?”