Monthly Archives: February 2023

Bücher: Axel Hacke: “Ein Haus für viele Sommer”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Axel Hacke hat hier keine große Geschichte zu erzählen, aber er beobachtet das Geschehen und die Menschen in einem kleinen italienischen Dorf auf der Insel Elba sehr aufmerksam. So vermag der Schriftsteller seinem Nebenwohnsitz und häufig besuchtem Urlaubsdomizil unzählige kleine und sympathische Einblicke abzugewinnen. Er sinniert und sieht dem Vergehen der Zeit zu – Einfach mal nichts tun…
Eine solche Situation ist mir ziemlich fremd, aber der empathische Autor zog mich als Leser behutsam in den Bann seines Buchs. Mir stellt sich dennoch die Frage: Hätte ich wirklich viel von der großen, weiten Welt gesehen, wenn ich nicht immer zu Hause geblieben wäre?
Was man erlebt, ist immer weniger als das, was man verpasst hat. Da kann man machen, was man will.

Uckermark: Matthias Walther: Architekturcollage der Prenzlauer Marienkirche

Heimatkalender 1941

Heimatkalender 1941

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MATTHIAS WALTHER „Architekturcollagen – Architektur im Kopf“

Der Münchener Künstler Matthias Walther nimmt historische Fotografien und Zeichnungen zur Grundlage seiner gestalterischen Eingriffe. 

Es entstehen neue Ansichten einer weitergebauten, fiktionalen Architektur. Der geschichtliche Kern der alten Gebäude wird überformt und zeichnerisch überlagert. Diese Collagen sind natürlich Manipulationen, gestalterische Auseinandersetzungen. Die bearbeiteten Objekte gibt es so ja nicht. 

Matthias Walther spricht von einem ästhetischen Idealkonzept. Die künstlerischen Veränderungen sind dabei nicht willkürlich. Seine Entwürfe sind eng an geschichtliche und gestalterische Zusammenhänge geknüpft. Der Künstler versucht, eine subjektive Architektur im Sinne der harmonischen Veränderung zu entwickeln. Die Grenzen zwischen Geschichte, Realität und Fiktion verschwimmen.

Zur Arbeit „Prenzlauer Marienkirche“ schreibt Matthias Walther Folgendes:

Die mächtige gotische Hallenkirche zeichnet sich insbesondere durch ihre filigrane Ostfassade, einem Backsteinbau mit feinster Gliederung, aus. Die quadratischen Türme blieben unvollendet und wirken durch ihre massigen einfachen Formen sehr markant. Erst ein origineller in ein Oktogon übergehender Aufbau mit steinverkleideten Helmen lässt die Türme in Beziehung zur Ostseite treten, so wie dies vom Erbauer durchaus gewünscht war. Der somit kompakt wirkende, aber in feiner Zierarchitektur der Fassade und Türme aufgelöster Bau wäre ein Kleinod Brandenburgischer mittelalterlicher Baukunst.

(Der Künstler teilte mir mit, dass die Türme einem Projekt für die Berliner Marienkirche entstammen, aber nach Ansicht von Matthias Walther besser für das Prenzlauer Gotteshaus passen.)

Diverses: Zeitgemäße deutsche Sprache

Foto: Jabs

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Menschen mit dunkler Hautfarbe bezeichnet man wohl am besten als Schwarze (Menschen). Da wird das Wort Schwarz großgeschrieben, um deutlich zu machen, dass damit keine Hautfarbe beschrieben wird, sondern eine Eigenbezeichnung ist.

Diverses: Berliner Zeitung aktuell

Foto: Jabs

Foto: Jabs

BZtg

102-Berliner

Seit längerer Zeit lese ich die Berliner Zeitung wieder mit viel größerem Wohlwollen (bis auf den Sportteil!)
Fotos und Gestaltung sind einfach besser als bei anderen Tageszeitungen aus der Hauptstadt.
Vor allem wird aber auch unterschiedlichen inhaltlichen Standpunkten Raum gegeben.
So wurden Roger Waters ganze vier Seiten Text eingeräumt.
Und der Historiker und Publizist Prof. Dr. Michael Wolffsohn antwortet durchaus kritisch auf die Beiträge zum ehemaligen Pink Floyd-Musiker (siehe angehängter Zeitungsausschnitt).
Hoch lebe die Meinungsvielfalt.

Fussball: Fußball-WM 1974: BRD – DDR

Foto: Jabs

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“Die Goldene Generation des DDR-Fußballs”?
Viele interessante Erinnerungen, obwohl ich einiges anders sehe.