Monthly Archives: January 2015

Fussball: Der Ball rollt wieder

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Babelsberg 03 firmiert unter “der etwas andere Fußballverein”, welcher auch einem Knastfreigänger eine Bewährungschance auf dem Platz gewährt und wegen der Fanklientel in eine angenehm politisch linke Ecke gestellt wird.
Die Vorstadtpotsdamer kreierten auch ein Spielankündigungsplakat, das sich nicht nur wegen seines ungewöhnlichen Formats wohltuend aus dem Einerlei des Profifußballs abhebt.

 

Fotografie: Jörn Vanhöfen – Loop

alle Fotos: Jörn Vanhöfen

alle Fotos: Jörn Vanhöfen

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Alfred Ehrhardt Stiftung
Auguststr. 74, Berlin-Mitte
Die wichtige Mitte-Galerie stellt Großformat-Prints (zum deftigen Verkaufspreis von je 14000 Euro) von Jörn Vanhöfen aus.
Es geht dem Künstler um Spuren, die der Mensch in der Landschaft hinterlässt: Verwüstung, Zerstörung, Verfall…
Davon künden u.a. Staudämme, Tunnel, Ruinen, verbaute oder verlassene Städte. Die mit einer 6×7 Plaubel Makina sehr sorgsam aufgenommen Motive werden als in der Farbigkeit schön zurückgenommene Edelausdrucke gezeigt.
Vanhöfen nutzt Bildstrategien der Romantik für seine unromantischen Fotografien.

http://www.joernvanhoefen.de/news.html

Diverses: CARPE DIEM!

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Forscher haben untersucht, wie viel Zeit wir in einem Durchschnittsleben womit verbringen.

31 Jahre: Medien konsumieren

23 Jahre: Schlafen

5 Jahre: Essen
2 Jahre: in der Badewanne liegen
ein Jahr und 7 Monate: Sport treiben
ein Jahr und 6 Monate: Einkaufen
530 Tage: Telefonieren
ein Jahr und 4 Monate: Wohnung putzen
287 Tage: Überlegen, was man anziehen soll
8 Monate: Löschen von E-Mails
6 Monate: Sitzen auf der Toilette
14 Tage: Küssen
11 Tage: Lachen
5 Tage und 22 Stunden: alle Staffeln “Breaking Bad” gucken
16 Stunden: Orgasmus erleben

 

 

Kino: Verwirrendes Kino

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Nur noch in ausgewählten Lichtspielhäusern:

“Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach”
Der aktuelle Streifen Roy Anderssons macht dem Zuschauer keine einfachen Geschenke, denn so sperrig der Titel ist, so verwirrend kommt die in 39 surrealen Episoden erzählte Geschichte daher.
Es gibt keine konsequente Handlung und sie erscheint mitunter absurd. Einzelne Bilder stehen mal für sich, einige Szenen finden doch eine Fortsetzung und vieles verstehe ich überhaupt nicht. Die Arrangements sind statisch und minimalistisch, erinnern oft an Edward Hopper-Gemälde. Die Einrichtung der Kneipen übertrifft in der Tristesse gar die der DDR-Mitropa-Bahnhofsgaststätten. Die Darsteller (viele Laien) gefallen schon mit einer äußeren Einzigartigkeit, die man sich scheinbar gar nicht besser ausdenken kann. Nicht neu ist, dass Trauerklöße in bestimmten Situationen auch rechte Spaßmacher geben können. Einige Sätze stehen wie Monolithe im Raum, werden ganz bewusst oft wiederholt, können den Kinofreund aber auch einlullen. Mir erscheint die Reduzierung der Farbsättigung des Film als Eiertanz. Der Anblick wird (sehr modern) blass, aber dadurch erscheinen viele Gesichter aschfahl – scheintot. Inhalt und Form kommen mir irgendwie artifiziell vor.
Übrigens gibt es auch einen Gewinner: Auf einer Fähre stirbt ein Mann, der gerade sein Menü bezahlt hatte. Nun rätselte die Mannschaft, wer denn das Essen übernehmen will. Da man eine Rechnung nicht zweimal buchen kann, soll es kostenlos weitergegeben werden. Eine Nebenfigur meldet sich, um wenigstens das nun schon schale Bier mit großer Freude zu trinken.
Herzhaftes Lachen erzeugen ein paar witzige Musikstücke.
Einen tieferen Sinn habe ich in dem skurrilen Film, der 2014, wie vom Feuilleton nicht unerwartet und von mir nicht nachvollziehbar, den Goldenen Löwen beim Festival in Venedig gewann, nicht gefunden.
Aber das ist bestimmt das Anliegen von Roy Andersson.

 

Kino: Mein Kinojahr 2014

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Mein ganz großer Lichtblick des vergangenen Jahres war:

Ida von Pawel Pawlikowski

Der Rest reicht nicht mal für die so beliebte Rubrik “Zehn sehenswerte Streifen”:
Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit – Uberto Pasolini
Winterschlaf – Bilge Ceylan
Nebraska – Alexander Payne
Jack – Edward Berger
Only Lovers Left Alive – Jim Jarmusch
Das große Museum – Johannes Holzhausen
Finding Vivian Maier – John Maloof & Charlie Siskel
Das Salz der Erde – Wim Wenders & Juliano Ribeiro