Monthly Archives: December 2013

Kunst: Edvard Munch

Gemälde: Edvard Munch (Ausschnitt: Jabs)

Gemälde: Edvard Munch (Ausschnitt: Jabs)

“Munchs Dämonen”
Eine Dokumentation über den genialen Maler der menschlichen Leidenschaften, dessen Leben von Schwermut und ständiger Todesnähe begleitet wurde.
“Ich möchte meine Leiden behalten, sie gehören zu meiner Kunst.”

 

Fotografie, Kunst: Kalenderfreunde

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Eine gute und eine schlechte Nachricht:

Es gibt für 2014 keinen neuen Kalender. Aber die Ausgabe 2003 (“Augenzeuge”) kann im kommenden Jahr treffliche Verwendung finden: das Kalendarium funktioniert!
Zum Thema “Filmzitate” fand ich eine Bemerkung von Jean-Luc Godard:
“Fotografie, das ist die Wahrheit. Und der Film ist die Wahrheit 24 Mal in der Sekunde.”

 

Fotografie: Selfie

Foto 1 Foto 2 Foto 3

Beim meinem (zwanghaften) Bemerken unnötiger Anglizismen stolperte ich über “Selfie”. 

Das steht für Selbstporträt. Dieses Wort hat nun sogar Eingang ins altehrwürdige Oxford English Dictionary gefunden und wurde von der Redaktion zum “Wort des Jahres 2013″ gekürt.

Wegen des anscheinend pietätlosen Handyfotos von Helle Thorning Schmidt mit Barack Obama und David Cameron (Foto 1) bei der Trauerfeier Nelson Mandelas ist das, neben dem skandalösem Auftritt des Gebärdendolmetschers, zurzeit ein heiß diskutiertes Thema.
Beschleunigt wurde diese Entwicklung solcherart Digitalfotos seinerzeit von Cliquen junger Mädchen, die Handyfotos von sich, mit den Freundinnen oder Promis im Internet verschickten (Foto 2 mit Thees Uhlmann).
Einer Studie des Pew Research Centers zufolge haben 91 Prozent (alle Angaben aus der Berliner Zeitung vom 14./15.12.2013) der Teenager in den USA ein Bild von sich in den Sozialen Medien veröffentlicht. 30 Prozent aller Fotos, die 18- bis 24-jährige Engländer mit ihren Smartphones schießen, sind Selfies.
Aus diesen Zahlen erwächst die Vermutung, dass die moderne Bevölkerung stark auf dem Weg zur narzisstischen Selbstdarstellung voranschreitet.
(Der schöne Jüngling Narziss ist in einem antiken Mythos von Jungen und Mädchen gleichermaßen umworben, deren Avancen er aber alle herzlos zurückweist. Von Göttern wird Narziss mit Selbstliebe gestraft. Er stirbt endlich beim Bewundern seines Spiegelbilds, in welches er so schwer verliebt ist.)
Mein Selbstporträt zeigt das Foto 3.

 

Mattscheibe, Musik: The Doors: Live at the Bowl ’68

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Ein Fernsehtipp für “alte Männer”: 19.12.2013, 23:10 Uhr, MDR.

Das berühmte Konzert der legendären Doors vom 05.07.1968 im Hollywood Bowl. Der einzige in voller Länge aufgezeichnete Auftritt war einer der besten dieser Band.
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass die Mädels seinerzeit beim Anblick Jim Morrisons reihenweise umfielen.

 

Kino, Musik: “Inside Llewyn Davis”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Ein neuer Streich, ein Paukenschlag der Gebrüder Coen ist gerade angelaufen – Independent-Kino des obersten Segments (Grand Prix Cannes 2013)!
Angelockt durch das gut gemachte Plakat zog es mich in eine Nachmittagsvorstellung des Kinos um die Ecke. Im kleinsten Saal saßen nur noch vier weitere Zuschauer, die waren übrigens noch älter als ich. Vielleicht verständlich, wenn man sieht, dass es um einen Folksänger im New Yorker Greenwich Village im Jahr 1961 geht.
Dabei erzählt der Film eine traurig-schöne Geschichte intelligent und mit wunderbaren, atmosphärischen Bildern illustriert. Die Farben passen: sehenswert alt und warm, wie mit Herbsteindrücken gemalt.
Klasse sind die Szenen in einem kleinen Club. Da sitzen Leute an winzigen Tischen, trinken Kaffee, rauchen unaufhörlich und lauschen der Musik (Filmzitat: “Was nie neu war und nie alt wird, nennt man Folk.”) Beeindruckend ist, dass in dem Film die Songs immer bis zum Ende gespielt werden.
Typisch für die Coen-Filme sind die unzähligen skurrilen Gestalten, die auftreten – unschlagbar der mürrische Vater des Musikers. Den unglücklichen Hauptdarsteller gibt Oscar Issac. Er spielt und singt brillant. Genauso gut agiert auch eine Katze, die eine wichtige Rolle besetzt.
Das Thema ist die Schilderung des andauernden künstlerischen und menschlichen Scheiterns eines doch sympathischen Verlierers.
Zum Schluss tritt in dem Club noch Bob Dylan auf, dessen Karriere startet, kurz nachdem die Laufbahn von Llewyn Davis abbricht ( “Wenn man so müde ist wie ich, hilft auch ausschlafen nicht mehr.”)
Ich glaube nicht, dass der Streifen ein absolutes Meisterwerk ist, aber bestimmt interessantes und mitreißendes Kino.
(Jedenfalls habe jetzt ich auch den aktuellen Popstar Justin Timberlake kennengelernt.)
Unterm Strich geht es ums Künstlerdasein:
Nicht alle Talente haben Genie.
Und wahrscheinlich werden nicht mal alle Genies erkannt.

 

Fussball: Einmal Bero, immer Bero!

Sportplatz Blau Weiß Berolina 1992, Foto: Jabs; Zeitungsartikel: Tagesspiegel 30.11.2013

Sportplatz Blau Weiß Berolina 1992, Foto: Jabs; Zeitungsartikel: Tagesspiegel 30.11.2013

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Im Anhang ein Artikel aus dem Tagesspiegel vom 30.11.2013…
“Das weiß doch jedes Kind, dass die besten Spieler bei Blau Weiß Mitte sind!”
Auf dem Sportplatz hat auch die deutsche Autoren-Nationalmannschaft ihre Heimstatt und das alljährliche Turnier des Fußballkulturmagazins 11 Freunde wird hier ausgetragen.
Was ich u.a. bei Motor Bero (früher firmierte die Sportgemeinschaft unter BSG Motor Berolina) bei einem unserer zahllosen Duelle auf dem Geläuf in der Kleinen Hamburger Straße erlebte:
Vor wenigen Jahren traten wir mit der Ü40 zu einem Punktspiel beim gefürchteten Dauerrivalen an. Der angesetzte Schiedsrichter erschien nicht. Unter den Zuschauern weilte der wegen seiner unkonventionellen Regelauslegungen stadtbekannte Referee Norbert Z.. Obwohl Vereinsurgestein beim Gastgeber, wollte man ihm die Spielleitung verantworten. Beros Mannschaftsleiter Schufte schrie über den Platz:  “Ey, Norbert, der Schiri ist nicht da. Kannst du nicht pfeifen?” Die Antwort schallte laut zurück: “Nee, ich habe schon fünf Bier getrunken, da pfeife ich nur noch Scheiße!” Aus Humboldts Reihen tönte es daraufhin: “Das machst du doch immer…”

http://www.tagesspiegel.de/sport/willmanns-kolumne-berolina-mitte-ein-praesident-fuer-alle-faelle/9134854.html