04.10.2018, 23.55 Uhr, MDR:
Die ersten Hippies?
Kunst, Mattscheibe: “Beuys”
Eine sehenswerte und außerordentlich interessante Arte-Dokumentation von Andres Veiel über den widersprüchlichen Künstler schlechthin, über Joseph Beuys. Sie ist großartig gemacht, innovativ.
Bücher, Kunst: Juli Zehs “Unterleuten” als sechsstündiges Hörspiel!
Heute ab 12 Uhr im RBB Kulturradio:
Oh, in dem Tagesspiegel-Artikel wimmelt es nur so von modischen Anglizismen! Für alle alten Leute: “Binge-Listening” ist wohl das übermäßige, intensive Zuhören.
Man kann das Hörspiel auch “nachhören”:
Mattscheibe: Tag der Deutschen Einheit – Wider das Vergessen
Ausstellungen, Fotografie: Miron Zownir in der Galerie Brotfabrik
Die erstmalig in Berlin präsentierten Bilder faszinieren, obwohl mir vieles etwas zu derb ist. 1995 fotografierte Zownir in Moskau zahllose Opfer der Trunksucht. Es ist irgendwie verstörend, so radikale Aufnahmen von Menschen anzusehen, die vom Schicksal fürchterlich gepeinigt wurden, wenn sie nun gerahmt in dicken Passepartouts an Galeriewänden hängen.
(Mir sind die Rahmen für die Größe der analogen Abzüge mitunter zu klein und bei einigen Aufnahmen ist die Palette der Grauwerte begrenzt.)
In der interessanten Ausstellung kann man den ungeheuer beeindruckenden Bildband “Berlin noir” mit Stadtbildern und geradezu provokanten, ja obzönen Fotos sexueller Perversionen durchblättern.
Ausstellungen: Tag der Deutschen Einheit
Zum Thema “Begrüßungsgeld “:
Interviews von Constanze Nauhaus:
Ausstellungen, Fotografie: Ulrich Wüst wieder in Berlin
Der großartige Fotograf präsentiert für seine Arbeit überraschend große Prints!
(Eröffnung heute Abend in der “Galeriemeile” von Berlin-Mitte.)
Kino: Andreas Dresen: “Gundermann”
Wirklich alle Leute, mit denen ich in den letzten fünf Wochen gesprochen habe, sahen diesen Film. Ausnahmslos alle fanden ihn klasse. Wir ihn jetzt erst anschaut, hat den Vorteil, dass der Kinosaal angenehm leer ist – ich hatte nur drei “Verbündete”.
Ich muss mich der Lobpreisung anschließen. Ein Meisterwerk Andreas Dresens! Sehr gut fand ich, dass die Stasigeschichte in den Vordergrund gestellt wurde und dabei nicht in so blöde Schwarzweißmalerei verfallen wird. Mit der Auswahl des Gundermann-Darstellers Alexander Scheer gelang dem Regisseur ein wahrer Glücksgriff. Das Schauspielerensemble ist insgesamt toll – Bjarne Mädel, Thorsten Merten, Alexander Hörbe. Lediglich Axel Prahl als alter Stasioffizier konnte mich nicht überzeugen. Bemerkenswert ist auch die Ausstattung des liebevoll gemachten Streifens. Die Liedtexte Gundermanns sind brillant – die Musik des Baggerfahrers ist mir ein bisschen dünn, der Gesang des Hauptdarstellers ebenso. Das tut der Wirkung aber überhaupt keinen Abbruch.
“Gundermann” ist eine überwältigende Arbeit, wunderbares und emotionales Kino!
Filmzitat: “Ich habe auf das richtige Pferd gesetzt, es hat aber nicht gewonnen.”
Diverses: Keine schlechte Idee!
Campino würde sich die Grabsteininschrift mit der anhaltend negativ gebrauchten Floskel “Er war stets bemüht” für seine letzte Ruhestätte wünschen…
Hinter dieser Einschätzung steht ja ursprünglich ein großes Lob.
Also mich würde es freuen, wenn ich mit diesem Zitat am Ende in Verbindung gebracht werden würde.