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Diverses: Weltwörter aus dem Deutschen

Foto: Jabs

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102-BLZ

Ich habe mal was zum Thema “Wörterwanderung” zusammengetragen.
Wörter, die mehr oder weniger unverändert aus der deutschen Sprache in andere Sprachen übernommen worden sind. Sie sind dort so geläufig, dass sie wie ein Muttersprachenwort verstanden werden:

Absatz,
abseilen,
Achtung,
Alzheimer,
Angst,
auf Wiedersehen,
Autobahn,
Baumkuchen,
Bauhaus,
Berufsverbot,
Besserwisser,
Biedermeier,
Biergarten,
Bildung,
Bildungsroman,
Blitz,
Blitzkrieg,
Bohrmaschine,
Boxer (Hunderasse),
Bürgermeister,
Butterbrot,
Bratwurst,
Brezel,
Bunker,
Dachshund,
Diesel,
Diktat,
Doppelgänger,
Dreck,
Dübel,
Edelweiss,
Eintopf,
Eisberg,
Eiszeit,
Ersatz,
Festschrift,
Feuerwerk,
Fräulein/-wunder,
Fritz,
Führer,
Gastarbeiter,
Gedankenexperiment,
Geist,
Gesamtkunstwerk,
Gemütlichkeit,
Gestalt,
Gipskarton,
Glockenspiel,
Glühwein,
Götterdämmerung,
Graf,
Großwetterlage,
Gummibär,
Halstuch,
Hausfrau,
Heimweh,
Heldentenor,
Herr,
Hinterhalt,
Hinterland,
jodeln,
Kaffeeklatsch,
kafkaesk,
Kammerdiener,
Kammerspiel,
Kapellmeister,
kaputt,
Karabiner,
Katzenjammer,
Kindergarten,
Kirsch (Likör),
Kitsch,
Kontinentalverschiebung/-drift,
Konzertmeister,
Kotelett,
Kummerspeck,
Kurort,
Kutscher,
Leberwurst,
Lederhose,
Leitkultur,
Leitmotiv,
Lied,
Loden,
Lumpen,
Machtpolitik,
Mannschaft,
Marschroute,
Marzipan,
Mensch,
Müsli,
Niemandsland,
Oktoberfest,
Ostpolitik,
Panzer,
Poltergeist,
Pumpernickel,
Putsch,
Realpolitik,
Rollmops,
Rottweiler,
Rucksack,
Sauerbraten,
Sauerkraut,
Schadenfreude,
Schnaps,
Schnitzel,
Schlagbaum,
schuss (Fahrstil alpiner Skisport),
Schwindler,
Stau,
Streikbrecher,
Talweg,
über alles,
Übermensch,
U-Boot,
Umlaut,
Urtext,
verboten,
Waldsterben,
Walzer,
Wanderlust,
wedeln (Fahrstil alpiner Skisport),
Weißwurst,
Weltanschauung,
Weltschmerz,
Weltpolitik,
Wunderkind,
Wurst,
Zeitgeber,
Zeitgeist,
Zeitnot,
Zement,
Zifferblatt,
Zugzwang…

Diverses: “geil”

Foto: Jabs

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Sprache entwickelt sich.

Eine interessante Wortgeschichte: Im Althochdeutschen hatte das Wort keine sexuelle Bedeutung, sondern wurde im Sinne von “übermütig, überschäumend, fröhlich” verwendet. Seit dem Zeitalter der Renaissance wurde es im botanischen, agrarischen Bereich für “üppiges Wachstum” gebraucht. Saftige Pflanzen nannte man damals geil. Erst im 19. Jahrhundert wurde das Wort ein Synonym für “lüstern, unkeusch, triebhaft”, es mutierte zu einen schlüpfrigen Begriff. Im Zuge der sexuellen Revolution der 1970er-Jahre wurde das Adjektiv wieder aufgewertet – sexuelle Tabus brachen auf. Man konnte das Wort wieder in den Mund nehmen. Vorreiter war die Jugendsprache. So vieles wurde “geil” gefunden. Es verlor seinen zunächst leicht provozierenden Charakter und seine sexuelle Bedeutung vollends. Heute findet mein fünfjähriger Enkel Winnetou total geil.