Category Archives: Bücher

Bücher, Fussball: Ronald Reng

Foto: Gunnar Knechtel

Foto: Gunnar Knechtel

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Ein Tipp für kulturinteressierte Fußballfreunde am vielleicht heißesten Tag des Jahres!

Bücher, Fussball: Ronald Reng stellt sein neues Buch “Mroskos Talente” in Berlin vor

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Der meiner Meinung nach beste aktuelle Fußballbuchautor und so angenehm sympathische Zeitgenosse Ronald Reng (Der Traumhüter, Robert Enke: Ein allzu kurzes Leben, Spieltage) liest endlich wieder in der Hauptstadt.
Wir können uns freuen, staunen und sollten hingehen!
07. August, 20 Uhr, Clinker Lounge in der Backfabrik, Saarbrücker Str. 36a

http://www.piper.de/buecher/mroskos-talente-isbn-978-3-492-05593-2

Als Beleg für die herausragende Arbeit als Journalist will ich einen am 17.07.2015  in der Berliner Zeitung (und der Taz) erschienenen Artikel anhängen – der Mann geht nicht nur gewandt mit der deutschen Sprache um, er ist investigativ und kann auch inhaltlich was mitteilen, das andere Sportreporter einfach nicht wissen.

Bücher, Fussball: Eduardo Galeano

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Der politisch schwer linksorientierte Eduardo Galeano ist am Montag gestorben. Kaum jemand konnte so vortrefflich über Fußball, seine große Leidenschaft, nachdenken und schreiben (“Der Ball ist rund und Tore lauern überall”).
“Ich bin nicht mehr als ein Bettler um guten Fußball. So gehe ich durch die Welt, den Hut in der Hand und in den Stadien bitte ich: ‘Nur einen schönen Spielzug, Gott vergelts.’“
“Die Geschichte des Fußballs ist eine traurige Reise von der Lust zur Pflicht. In dem Maße, wie dieser Sport zur Industrie geworden ist, hat er immer mehr die Schönheit verbannt, die aus der reinen Freude am Spiel entsteht.”

 

Bücher, Fotografie: Henri Cartier-Bresson: “The decisive Moment”/”Images à la Sauvette”

alle Fotos: Henri Cartier-Bresson

alle Fotos: Henri Cartier-Bresson

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Meine Söhne haben gerade mit ihrem Weihnachtsgeschenk ins Schwarze getroffen: 
“The decisive Moment” von Henri Cartier-Bresson. 
Die Erstausgabe dieses ersten Buchs von dem Jahrhundertkünstler editierten Simon & Schuster (New York, engl. Ausgabe) und Verve (Paris, franz. Ausgabe). Diese Ikone der Fotobücher wird wohl heute für bis zu 1500 Dollar gehandelt. Gedruckt wurden die von den Gebr. Draeger vergrößerten Motive (ungewohnt ohne die für den Großmeister charakteristischen schwarzen Negativrahmen) auf dem besten damals zur Verfügung stehenden Papier.
Und soeben erschien die Neuauflage des Klassikers aus dem Jahr 1952 für 98 Euro! Ein Meisterwerk aus dem Haus Steidl!
126 Fotografien Henri Cartier-Bressons aus der Frühzeit seines imposanten Schaffens. Etwas über die Klasse der Fotos zu sagen erübrigt sich für mich –  er ist mein Held! Im Vorwort betont HCB nachdrücklich, dass die technischen Voraussetzungen in der Fotografie überbewertet werden, entscheidend ist die Fähigkeit zu sehen!
Den Einband gestaltete kein Geringerer als Henri Matisse.
Ein Druck auf wunderschön dickem, mattem, weichem, ja fast gelbem Papier. Die Gestaltung ist bestechend streng: Alle Hochformate werden ganzseitig präsentiert und die Querformate doppelseitig oder zwei Motive auf einer Seite – mit einem weißen Rahmen. Das Buchformat entspricht mit 37×27,4 cm dem Format der verwendeten Schwarzweißfilme. Mich stört, dass der obere weiße Rand deutlich schmaler als der untere ist – das ist so, weil auf der Blattunterseite die Seitenzahl angegeben wird.
Dem Prachtband im exquisiten Pappschuber ist ein Begleitheft beigegeben, dessen Autor Clément Chéroux die Überschrift  “A Bible for Photographers” wählte.
(Übrigens erscheint mir hier die Schrift etwas zu groß.)

Bücher, Mattscheibe: Berlin Stories

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Das Thema dieser Dokumentation ist “Literatur über Berlin”.
Die gezeigten Bilder Berlins könnten nicht klischeehafter sein, sind aber sehr modern und telegen präsentiert. Und die vorgestellten Bücher bieten keine Überraschung, weder in der Auswahl noch in der Interpretation.
Trotzdem ist die Arte-Produktion irgendwie interessant, nur wegen der tollen Aufnahmen in Superzeitlupe?

http://www.arte.tv/guide/de/050785-001/berlin-stories?autoplay=1

Bücher: Lutz Seiler:”Zuhausesein ist eigentlich das schönste”

Foto: Jabs (Synagoge in der Rykestraße)

Foto: Jabs (Synagoge in der Rykestraße)

Der Buchpreisgewinner spricht in einem interessanten Interview über ein Elternhaus ohne Bücher und Heimatliebe als Alterserscheinung. Lutz Seiler muss nicht mehr verreisen, er sitzt lieber allein zu Hause in einer Wohnhöhle und denkt nach, denn Ideen reifen oft sehr langsam. Man wird dabei asozial, macht nicht mal mehr Urlaub. Das Ziel der Kunst ist es, den Werken die Mühen nicht anzusehen, die sie dem Schöpfer machten.
Lustig sind die Bemerkungen über die Assel in der Oranienburger Straße und die Rykestraße mit der Schankwirtschaft Seeblick als sein Dorf in der Wendezeit.
Mich begeistern seine Einlassungen über den unschätzbaren Wert von mit Bleistift geschriebenen Notizbüchern, die man auch bei Waldspaziergängen am Mann hat.

http://www.berliner-zeitung.de/literatur/interview-mit-buchpreis-gewinner-lutz-seiler-ein-jahr-lang-in-die-qualkasse-eingezahlt,10809200,28669840.html