Der so viel mehr als rührige Buchhändler und Antiquar Nils Graf zeigt in Fürstenwertder Bilder des famosen Ostkreuz-Fotografen Julian Röder zu einem brisanten Thema!
Category Archives: Ausstellungen
Ausstellungen, Fotografie: Ulrich Wüst u.a. in C/O
Ausstellungen: Tristan im Museum für Naturkunde Berlin
Ab heute ist der Tyrannosaurus rex zu bestaunen:
Die Austellungseröffnung wurde zeitgemäß mit enormen Tamtam in den Medien vorbereitet und dann gefeiert.
Es gibt eine klasse anzusehende Postkarte zur Präsentation
(siehe oben).
Ausstellungen, Fotografie: Nikolaus Seubert: “Lebensspuren”
Ein neuer, interessanter und ungewöhnlicher Ausstellungsort in Berlin:
Ein Friedhofsmuseum auf dem Gelände des St.-Marien und St.-Nikolai-Friedhofs. Im ehemaligen Verwalterhaus (Prenzlauer Allee 1, Ecke Mollstraße) regiert der vielzitierte morbide Charme des Vergangenen.
Nikolaus Seubert verdient sein täglich Brot als Steinmetz und zeigt an diesem geradezu mytischen Ort – das Gebäude ist in der warmen Jahreszeit unter einem Meer von Wein begraben – seine umfangreiche Palette von Fotoarbeiten.
Bis zum 07.11. kann man donnerstags bis sonntags von 11-19 Uhr in vielen kleinen Zimmern auf zwei Etagen und im Treppenhaus Bilder anschauen. Und das machen, wohl auch der günstigen Lage geschuldet, viele Besucher.
Bis auf wenige Ausnahmen im Panoramaformat präsentiert Seubert, den man oft vor Ort antreffen kann, die Drucke in quadratischen Größen.
Mir gefielen einige kleine Prints mit Stillleben. Daneben werden große Porträts mit Menschen und Tieren ausgestellt.
http://friedhofsmuseum.de/wp-content/uploads/2014/03/Karte_Nikolaus_003.pdf
http://www.tagesspiegel.de/kultur/foto-ausstellung-auf-dem-friedhof-leise-rieseln-die-blaetter/12493290.html
(Mein Foto entstand am Eingang des Verwalterhauses.)
Ausstellungen, Fotografie: Christopher Capozziello “The Distance Between Us”
Christopher Capozziello, ein junger (geb. 1980), mit unzähligen Preisen ausgezeichneter Künstler zeigt seine Serie “The Distance Between Us” vom 14.11.2013 bis zum 07.01.2014 In der Freelans Galerie Hamburg (Steinhöft 5, 20459 HH).
Entgegen seiner ursprünglichen Intention veröffentlicht er nun die Bilder seines behinderten Zwillingsbruders.
So laute Motive sind ja eigentlich meine Sache nicht, aber dieser US-amerikanische Fotograf macht einfach starke und berührende Fotos!
Ausstellungen, Fotografie: Ulrich WÜST – Index/Berlin Leporellos
Collection Regard: Ulrich WÜST – Index Berlin Leporellos
Steinstraße 12, Berlin-Mitte, freitags 14-18 Uhr, 19.09.2013-15.02.2014
Der Meister zeigt wieder keine den Zeitgeist zufriedenstellende Massenware!
Neben den bekannten/zu erwartenden legendären Stadtansichten der 80er und 90er Jahre aus Berlin-Mitte (einige Rahmen hängen so hoch, dass man die Motive schlecht sehen kann) präsentiert die Collection Regard erstmalig sensationelle Leporellos des Künstlers in einer hervorragend besuchten Bilderschau (kuratiert von Antonio Panetta).
So etwas habe ich noch in keiner Fotoausstellung in dieser Stadt gesehen!
Ulrich Wüst fertigte diese ziehharmonikaförmig gefalteten Kartonstreifen, auf die er kleine Schwarzweißabzüge klebte, für das eigene Archiv an (insgesamt existieren 100 Serien). Versehen sind diese mit wunderschönen, feinen, handgeschriebenen Bleistiftanmerkungen zum Aufnahmeort und -datum.
Die künstlerisch hochwertigen Arbeiten fungierten mithin als repräsentative Übersicht zu verschiedenen bearbeiteten Themen. Glücklicherweise werden diese Indexe nun den kunstinteressierten Berlinern offeriert.
Mir gefällt insbesondere der Mut zum in dieser Zeit ungewöhnlichen, kleinen Bildformat.
Die hervorragende Serie “Stadtbilder 1979-1987″ ist ein Feuerwerk in Grautönen!
Etwas größere Abzüge (80 Fotos), das Format geht mehr in Richtung Panorama, kann man im “Lesebuch Mitte 1995-1997″ bestaunen (Leporello 21 m lang). Eindrucksvoll wird hier die archaische Wirkung von Licht und Schatten Im Häusermeer der Hauptstadt dokumentiert.
Überraschend ist das Leporello mit Porträts aus den 80er Jahren (“Besucher”) – die Menschendarstellung ist ja nicht gerade das hauptsächliche Sujet des bekannten Fotografen.
Als Kostbarkeiten darf man die seltenen Vintageabzüge mit Abbildern berühmter Künstler bestaunen.
Ausstellungen: Mail Art
Akademie der Künste, Pariser Platz, Di-So 11-19 Uhr (bis 08.12.2013):
Bilderbriefe, Künstlerpostkarten, Mail Art
Der Präsident der Akademie der Künste Klaus Staeck und Lutz Wohlrab schoben dieses Projekt an, 320 Künstler aus 38 Ländern beteiligten sich.
In einer Zeit, in der elektronische Mitteilungen die schriftliche Korrespondenz beherrschen, gibt es doch noch etliche scheinbar altmodische “Postkartenonkel”, die Kleinode schaffen – Papierstücke beschreiben und verschicken. Und es wird nicht nur außerordentlich schönes Papier verwendet; auch Filz, Metall, Joseph Beuys schrieb auf dicken Holzblöcken! Wie sorgfältig und bewusst sich die Autoren in der Wahl ihrer Kuverts oder Briefmarken zeigen. Mit welcher Kreativität sie Stempel erfanden. Die 700 Arbeiten erweisen sich als weites Betätigungsfeld für Malerei, Grafik und Fotografie. Ich glaube, dass gerade die Fotografie im Medium Postkarte eine vorzügliche Anwendung finden kann. Das kann wundervolle “Alltagskunst” sein! Die originelle Postkarte als Geburtstagsglückwunsch, Urlaubsgruß oder Neujahrsnachricht. Es ist beruhigend, dass in der Ausstellung neben all den internationalen Zeugnissen unterschiedlichster Künstler auch Joseph W. Huber mit seiner Edition Karte’ll ausreichend gewürdigt wird. Er beeindruckte in der DDR mit mutiger politischer Satire im eigenen Verlag. In der AdK-Präsentation gibt es einige kleine Schätze zu bestaunen. Sie nähren die Hoffnung, dass wir uns weiter die Zeit nehmen, um mit Stift und Papier unsere Lieben mit Handgeschriebenem zu erfreuen. Auf dass die Bilderbriefe keine Künstlerdomäne werden…