Bücher: Erich Kästner “Im Auto über Land”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Im Auto über Land

An besonders schönen Tagen
ist der Himmel sozusagen
wie aus blauem Porzellan.
Und die Federwolken gleichen
weißen, zart getuschten Zeichen,
wie wir sie auf Schalen sahn.
Alle Welt fühlt sich gehoben,
blinzelt glücklich schräg nach oben
und bewundert die Natur.
Vater ruft, direkt verwegen:
“´n Wetter, glatt zum Eierlegen!”
(Na, er renommiert wohl nur.)

Und er steuert ohne Fehler
über Hügel und durch Täler.
Tante Paula wird es schlecht.
Doch die übrige Verwandtschaft
blickt begeistert in die Landschaft.
Und der Landschaft ist es recht.

Um den Kopf weht eine Brise
von besonnter Luft und Wiese,
dividiert durch viel Benzin.
Onkel Theobald berichtet,
was er alles sieht und sichtet.
Doch man sieht´s auch ohne ihn.

Den Gesang nach Kräften pflegend
und sich rhythmisch fortbewegend
strömt die Menschheit durchs Revier.
Immer rascher jagt der Wagen.
Und wir hören Vater sagen:
“Dauernd Wald, und nirgends Bier.”

Aber schließlich hilft sein Suchen.
Er kriegt Bier. Wir kriegen Kuchen.
Und das Auto ruht sich aus.
Tante schimpft auf die Gehälter.
Und allmählich wird es kälter.
Und dann fahren wir nach Haus.

Kino: Maria Schraders “Vor der Morgenröte”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Ein unaufgregter, leiser Film über die letzten Lebensjahre des großartigen Schriftstellers Stefan Zweig.
Ich hatte etwas Bammel vorm Ansehen, behandelt er doch verdammt schwere und aktuelle Themen:
Wie intensiv muss man Flüchtlingen aus den Kriegs- und Krisengebieten helfen?
Wie nehmen Künstler ihre politische Verantwortung wahr?
Der großen Lobhudelei des oft zitierten Feuilletons über diesen Streifen kann ich mich nicht so recht anschließen. Obwohl tolle Schauspieler und eine sensible Kamera zu bewundern waren, wurde ich von der Erzählung nicht ganz “mitgenommen”.

http://www.zeit.de/kultur/film/2016-05/vor-der-morgenroete-maria-schrader-biopic-stefan-zweig

Fussball: Flutlicht

Flutlichtstrom

Ob es mit dieser Anlage bei unserer Laufbereitschaft während der Übungsstunden nicht ziemlich dunkel bliebe?

Fotografie: Poor Whites

Poor Whites

Eine interessante Ausstellung von Susanne Schleyer und Michael J. Stephan im Sprechsaal, Marienstraße 26, Berlin-Mitte:
90×60 cm große, im Jahr 2010 entstandene Schwarzweißhandabzüge auf Barytpapier (jeweils 2400 € teuer) von 30 armen, weißen Südafrikanern werden mit Interviews der Porträtierten ergänzt.

http://sprechsaal.eobanus.de/programm/poor-whites-arme-blankes