Category Archives: Kino

Kino, Musik: Ausschnitte aus Gundermann-Texten

Foto: Jabs

Foto: Jabs

HIER BIN ICH GEBOREN

Hier bin ich geborn
Wo die Kühe mager sind wie das Glück
Hier hab ich meine Liebe verlorn
Und hier kriege ich sie wieder zurück

Hier sind wir alle noch Brüder und Schwestern
Hier sind die Nullen ganz unter sich
Hier isses heute nicht besser als gestern
Und ein Morgen gibt es hier nicht

UND MUSST DU WEINEN

Die haben harte Hände und ein hartes Herz,
die streiten ohne Ende und die sterben früh.
Die suchen ein Vergnügen und finden nur den Schmerz.
Die können lügen, aber leben können die nie.
Verbrenn die armen Träume,
reiß das Häuschen nieder,
verkauf das Holz der Bäume und den Duft vom Flieder.

Und willst du reich sein dann liebe dir ein Kind,
doch lass es weich sein,
so butterweich sein,
wie deine Alten nie gewesen sind.

 
WEISSTUNOCH

der garten bäumt sich auf
ein letztes mal
wirft seine bunten schätze und jetzt bezahl
jajajaja
wir wissen dass alles was kommt
auch wieder geht
warum tut es dann immer wieder
und immer mehr weh
 
Vorschau auf den Dresen-Film:

Kino: “Die Alten sind noch mal am Start”

Foto: Jabs

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Der Andreas Dresen-Film “Gundermann” kommt in die Kinos.

https://www.youtube.com/watch?v=nifeDKmIVI8&list=RDEML3TCMzkpWJssTzFE4H7cCA&index=4

GERHARD GUNDERMANN: LINDA


Du bist in mein Herz gefalln
Wie in ein verlassenes Haus
Hast die Türen und die Fenster weit aufgerissen
Das Licht kam rein und raus

Ich hatte doch schon meinen Frieden
Aber du bist so ‘ne laute Braut
Du hast mich wieder ausgeschnitten
Aus meiner dicken Haut

Jetzt kommen die fetten Tage, Linda
Wir ham so lang auf dich gespart
Was solln wir euch sagen, Kinder
Die Alten sind noch mal am Start

Ich wusste, wie die Kugel rollt
Und war nicht mehr interessiert
Wenn der Sensenmann mich abgeholt
Hätte ich mich nicht geziert

Meine Pistole war geladen
Mit dem allerletzten Schuss
Ich hab sie unterm Kirschenbaum vergraben
Weil ich doch hier bleiben muss

Jetzt kommen die fetten Tage, Linda…

Du bist in mein Herz gefall’n
Wie in ein verlassenes Haus
Hast die Türen und die Fenster weit aufgerissen
Das Licht kam rein und raus

Ach, ich dachte, ich finde nie mehr heim
Ins Weihnachtsland
Vielleicht kannst du mein Lotse sein
Halt mich an deiner Hand

Jetzt kommen die fetten Tage, Linda…

Kino, Mattscheibe: “Als wir die Zukunft waren”

Foto: Jabs

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Sieben DEFA-Regisseure erinnern sich an ihr Heranwachsen im DDR-Sozialismus.
Seinerzeit erlernten sie ihr Handwerk an der Filmhochschule Babelsberg und trafen sich jetzt in der Uckermark wieder. Anscheinend wollten die Alumni aus dem Wiedersehen auch einen Film machen. Die Schicksale sind einfach interessant, aber die Dokumentation überzeugt mich nicht richtig. Es gibt wenig großartige Bilder, obwohl auch Thomas Plenert die Kamera führte. Schön sind die Archivaufnahmen aus dem Fundus der Protagonisten und die Originalaufnahmen aus den 50er und 60er Jahren. Störend empfand ich die Animationen. Insgesamt finde ich diese Produktion durchaus als sehenswert.

http://mediathek.rbb-online.de/tv/Dokumentation-und-Reportage/Als-wir-die-Zukunft-waren/rbb-Fernsehen/Video?bcastId=3822114&documentId=51665922

Kino: “Shape of Water”

Foto: Jabs

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Der Märchenfilm hat den Oscar dieses Jahres und unzählige andere wichtige Filmpreise gewonnen.

Ich fand die Farben und das Filmset (Baltimore, Anfang der Sechzigerjahre) sehr schön.
In die überschwänglichen Lobgesänge des Feuilletons zu dieser gewaltigen Produktion kann ich nicht einstimmen. Mir war alles zu schwülstig, vorhersehbar, übertrieben. Die Liebesgeschichte ist mir zu konstruiert und platt.

Kino, Uckermark: Prenzlau!

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Vielleicht ist der Artikel im uckermärkischen Lokalblatt die Erklärung dafür, dass ich ziemlich oft ziemlich einsam in Berliner Kinosälen rumsitze…

Kino: Goldener Bär der 68. Berlinale

Foto: Jabs

Foto: Jabs

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Jochen-Martin Gutsch von der Berliner Zeitung analysierte die Arbeit der Berlinale-Jury hervorragend (Ausgabe vom Sonnabend), aber den Sieger der Filmfestspiele 2018 (Ausgabe Montag) konnte wohl niemand voraussagen…

Kino, Mattscheibe: “Fassbinder”

Foto: Jabs

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Die Dokumentation von Annekatrin Hendel (auch bekannt durch “Flake” über den Rammstein-Keyboarder Christian Lorenz, “Vaterlandsverräter” über Paul Gratzik, “Anderson” über Sascha Anderson) beleuchtet das schier unfassbare Werk und Leben des gewaltigen Künstlers Rainer Werner Fassbinder:

http://mediathek.rbb-online.de/tv/Dokumentation-und-Reportage/Fassbinder/rbb-Fernsehen/Video?bcastId=3822114&documentId=50127812

(Ich fand diesen Film sehenswert und interessant. Die Kritikerin Cristina Nord von der taz kommt hingegen zu folgendem Urteil: „Gröber geht’s nimmer: Annekatrin Hendel versucht sich an einem Porträt Rainer Werner Fassbinders. Werk und Leben setzt sie umstandslos in eins.“ Man erfahre viel über „Fassbinders Liebesverhältnisse und deren Scheitern, über Steuerschulden, Aufputsch- und Beruhigungsmittel, [aber] so gut wie nichts über Ästhetik, Programm, Ideen, politische Positionierungen und die intensive Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte“.)

Kino, Mattscheibe: Akt – Naked Beauty

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Ein Dokumentarfilm Mario Schneiders, der nicht nur für Leipziger oder Maler interessant sein könnte. Er zeigt uns interessante Menschen beim Aktmodell stehen, aber noch beeindruckender sind die aufgezeigten persönlichen Schicksale der Porträtierten.