Category Archives: Fotografie

Bücher, Fotografie: Henri Cartier-Bresson: “The decisive Moment”/”Images à la Sauvette”

alle Fotos: Henri Cartier-Bresson

alle Fotos: Henri Cartier-Bresson

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Meine Söhne haben gerade mit ihrem Weihnachtsgeschenk ins Schwarze getroffen: 
“The decisive Moment” von Henri Cartier-Bresson. 
Die Erstausgabe dieses ersten Buchs von dem Jahrhundertkünstler editierten Simon & Schuster (New York, engl. Ausgabe) und Verve (Paris, franz. Ausgabe). Diese Ikone der Fotobücher wird wohl heute für bis zu 1500 Dollar gehandelt. Gedruckt wurden die von den Gebr. Draeger vergrößerten Motive (ungewohnt ohne die für den Großmeister charakteristischen schwarzen Negativrahmen) auf dem besten damals zur Verfügung stehenden Papier.
Und soeben erschien die Neuauflage des Klassikers aus dem Jahr 1952 für 98 Euro! Ein Meisterwerk aus dem Haus Steidl!
126 Fotografien Henri Cartier-Bressons aus der Frühzeit seines imposanten Schaffens. Etwas über die Klasse der Fotos zu sagen erübrigt sich für mich –  er ist mein Held! Im Vorwort betont HCB nachdrücklich, dass die technischen Voraussetzungen in der Fotografie überbewertet werden, entscheidend ist die Fähigkeit zu sehen!
Den Einband gestaltete kein Geringerer als Henri Matisse.
Ein Druck auf wunderschön dickem, mattem, weichem, ja fast gelbem Papier. Die Gestaltung ist bestechend streng: Alle Hochformate werden ganzseitig präsentiert und die Querformate doppelseitig oder zwei Motive auf einer Seite – mit einem weißen Rahmen. Das Buchformat entspricht mit 37×27,4 cm dem Format der verwendeten Schwarzweißfilme. Mich stört, dass der obere weiße Rand deutlich schmaler als der untere ist – das ist so, weil auf der Blattunterseite die Seitenzahl angegeben wird.
Dem Prachtband im exquisiten Pappschuber ist ein Begleitheft beigegeben, dessen Autor Clément Chéroux die Überschrift  “A Bible for Photographers” wählte.
(Übrigens erscheint mir hier die Schrift etwas zu groß.)

Fotografie, Kino: “Das Salz der Erde”

alle Fotos: Sebastiao Salgado

alle Fotos: Sebastiao Salgado

Salgado_2 Salgado_3 Tigray, Ethiopia, 1985 Salgado_5 Salgado_6

Bei dieser Lobpreisung der Fotokunst Sebastiao Salgados saß in der Vorstellung ein geneigtes und aufmerksames Publikum: kein knisterndes Bonbonpapier, knackendes Popcorn, gluckerndes Bier war zu hören, auch keine gackernden Girlies.
Es herrschte bedächtige Ruhe – ein schöner Kinoabend.
Der Dokumentarfilm von Wim Wenders und dem Salgado-Sohn Juliano Ribeiro fasziniert mit betörenden Bildern: grandiose Schwarzweißfotos auf einer großen Leinwand!
Salgado verfolgte in seinem künstlerischen Schaffen langfristige Projekte, die oft von seiner Frau Lelia angeregt oder wenigstens unterstützt wurden. Zum Entstehen der Fotos erfährt der Zuschauer aber wenig. Wim Wenders setzt den Meister frontal vor seine Kamera und lässt ihn erzählen.
Die groß präsentierten Aufnahmen aus der Sahel-Zone sind mir unerträglich, unerträglich beeindruckend und trotzdem unglaublich ästhetisch, weil perfekt komponiert.
Die Arbeit im Bürgerkrieg in Ruanda ließ den Starfotografen verzweifeln. Der Glaube an die Menschheit schien gebrochen. Er fotografierte dann für sein bisher letztes Thema “Genesis” Tiere, Pflanzen und Landschaften (bei denen mir die Abbildung des Himmels zumeist eine Spur zu dramatisch gerät).
Auf seinem brasilianischen Grund und Boden restaurierte das Ehepaar Salgado einen Regenwald, es pflanzte dort 2,5 Millionen Bäume und machte das Land zu einem staatlichen Nationalpark.

Fotografie: Neuigkeiten zu Vivian Maier

alle Fotos: Vivian Maier

alle Fotos: Vivian Maier (Sammlung: Jeff Goldstein)

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Einige Leute schlachten das – sensationelle – Werk Vivian Maiers aus.
Nach John Maloof (bei uns durch den Film Finding Vivian Maier bekannt) vermarket nun Jeff Goldstein einen Teil des fotografischen Erbes:

http://vivianmaierprints.com

(Auch ein Ron Slattery besitzt Bilder und bietet diese an.)
Ein amerikanischer Advokat (David C. Deal) hat einen Erben Vivian Maiers ausgegraben, der die Frau gar nicht kennt, und macht nun finanzielle Ansprüche geltend.

Fotografie: Ute & Werner Mahler “Die seltsamen Tage”

Fotos: Ute & Werner Mahler

Fotos: Ute & Werner Mahler

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Das Ehepaar Ute und Werner Mahler zeigt riesige Pigment Prints auf Barytpapier, die man in der Robert Morat Galerie (Berlin-Mitte, Kleine Hamburger Str.2) auch erstehen kann (je nach Größe für 3500/7500/8500 Euro).
Die Serie “Die seltsamen Tage” beinhaltet geheimnisvolle Motive, die spektakuläre oder auch alltägliche Szenen eingefangen hat.
Jedenfalls sind es mehrdeutige Landschaftsstudien, die dem Betrachter viel oder sehr wenig sagen können.

http://www.robertmorat.de/berlin.html