Beim letzten Besuch im uckermärkischen Heimatdorf wurde mir Folgendes zugetragen:
Ein vor einiger Zeit Zugezogener hortet ununterbrochen 40 Kästen Lübzer Pils in seiner Garage. Und das Bier ist zum unmittelbaren Verzehr vor Ort bestimmt. Wenn dann ein Kasten vertrunken ist, wird das Depot umgehend aufgefrischt. (Wie es übrigens zu diesem Limit “40 Kästen” kommt, ist ungeklärt.)
Jedenfalls sorgt sich der im Dorf hoch geachtete Neu-Schmachtenhagener vorbildlich um seinen Getränkevorrat. Kommt er von der Arbeit nach Hause, parkt er sein Auto mit geöffneter Motorhaube vor der Garage. Erst wenn der Motor abgekühlt ist, wird das Garagentor geöffnet, um das Fahrzeug wohlbehütet abzustellen. So wird nämlich der Getränkevorrat keinen über unnötige Maßen hitzigen Temperaturen ausgesetzt.
Mit dem Nachbarn eint das Interesse am geselligen Beisammensein. Akkurat auf der Grundstücksgrenze existiert ein Stehtisch. Zu beiden Seiten haben die Kumpanen Zugriff auf ein tief in den Erdboden eingelassenes Ofenrohr. Darin befinden sich mehrere Flaschen des erfrischenden Gerstensaftes. Vermittels der sorgfältig angebundenen Schnüre können die Zechbrüder so gut gekühlte Bierflaschen ans Tageslicht befördern und belustigt zügig austrinken.