Todd Haynes: “Carol”

Foto: Jabs

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Die Tage zwischen dem Weihnachtstrubel und dem knallenden Jahreswechsel (“zwischen den Jahren”) versuchen die wenigen Berliner, die nicht aus der Stadt geflohen sind, gewöhnlich zu einem Kinobesuch zu nutzen. Oft ist es kalt im Prenzlauer Berg und die Lichtspielhäuser glücklicherweise spärlich besucht. Das macht genüssliches Filmeansehen viel wahrscheinlicher. 

Wie es sich gerade herausstellte, war ich in einem Frauenfilm. Fast alle Besucher waren weiblich und kamen als Pärchen, es gab kaum biertrinkende Männer, eigentlich nur einen. 
“Carol” ist auch noch ein Weihnachtsfilm. 
Dieser Film ist so angenehm ruhig. Er zeigt klasse Bilder, die von wunderbar entsättigten Farben getragen werden. 
Die Handlung entwickelt sich behutsam, wird aber auch von rasanten Tempoverschärfungen aufgelockert. Aber sie nimmt mich einfach nicht mit. Mir fehlen interessante Wendungen, der Streifen
ist mir rgendwie zu glatt.
Mein absoluter Höhepunkt an diesem Abend war die Erkenntnis, dass auch Frauen über vierzig wunderschön aussehen können – danke Cate Blanchett!