Konrad Duden: “Schreib, wie du sprichst.”

Foto: Jabs

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Umfangreiche Illustration des Wirkens des Nestors der deutschen Rechtschreibung!
Die ersten drei Teile sind eine ziemlich trockene Darstellung des Lebens und Werdens von Konrad Duden. Deshalb lohnt sich das Anschauen dieser Videos wohl nur für Lehrer (Deutschlehrer). Toll, dass dieser wahnsinnig engagierte Pädagoge schon im 19. Jahrhundert nach der fortschrittlichen Prämisse unterrichtete: Zusammenhänge erkennen ist der Weg, nicht Auswendiglernen – Lexika sind den Schülern Hilfe. Sein Vorgehen gegen die damals grassierende ungezügelte Sauferei unter Pennälern wurde legendär. Der “Gymasialprofessor” korrigierte die Stundenpläne zugunsten der Naturwissenschaften (besonders der Mathematik), der modernen Sprachen (Englisch) und der Körperertüchtigung. Seine geliebten alten Sprachen und das Fach Religion nahmen immer weniger Raum ein. Der Ur-Duden von 1880 umfasste 28000 Stichwörter.
Der vierte Teil ist von allgemeinem Interesse, es geht um Probleme der gültigen Orthografie.
Mich beeindruckte:
– Wissenswertes über die Veränderung der Typografie in den Lehrbüchern und der Schreibschrift der Schüler
– bei einer Duden-Konferenz verstieg sich ein Teilnehmer zu folgender Meinung, die ein ambivalentes Licht auf die Arbeit der Duden-Kommission wirft: “Wo kämen wir hin, wenn fortan jeder Gimpel und Halbanalphabet in den Besitz einer Schreibweise käme, die sozusagen keine Fehler mehr möglich macht.”
– die 14. Auflage gibt es als Ost- bzw. West-Duden, die 20. Auflage (1990) gilt als “Einheitsduden”

http://www.ardmediathek.de/br-alpha/konrad-duden/der-ursprung?documentId=15386332

 

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