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Kino, Musik: “Mistaken for Strangers” zurzeit im Kino

Foto: Jabs

Foto: Jabs                                                                                                                                                                                    

Anscheinend ein Dokumentarfilm über The National, eine Beatgruppe, die sich anschickt einen Weltrekord in ausverkauften Konzerten aufzustellen.
Ich liebe die vor Energie überbordende Musik der Band um den faszinierenden Sänger Matt Berninger. Dieser ständig Wein trinkende Typ hat Stil!
Vor vier Jahren wollte er seinem kleinen Bruder einen tollen Job verschaffen. Der Heavy Metal-Fan Tom Berninger wurde Roadie für eine große Tour und sollte eine Doku über die Tournee drehen. Sein Filmrepertoire beschränkte sich bis dahin auf wenige, wohl zu Hause oder im Garten aufgenommene Amateur-Splatter-Movies.
So misslang ein Konzertfilm über The National gründlich.
Nichtssagende Interviews, banale Bilder, ein Konzept ist nicht zu erkennen. Wenn mal vernünftige Sequenzen erscheinen, ist der Filmemacher im Bild, d.h. ein zweiter Kameramann war am Werk.
Tom Berninger versagte auch in seinem Job als “Mädchen für alles” auf der Konzertreise durch europäische Metropolen und wurde vom Tourmanager gefeuert.
Nach zwei Jahren wurde der immer noch bei seinen Eltern in Cincinatti lebende Stubenhocker von dem um sein Brüderchen besorgten Rockstar nach New York eingeladen.
Hier entstand dieser Film.
Es geht nur noch um das Verhältnis zwischen Tom und Matt. Die befragten Eltern attestiertem dem etwas verplanten, etwas versoffenen und verträumten kleinen Bruder durchaus künstlerisches Talent. Aber ebenso keine Konsequenz in seinem doch sorglosen Dasein.
Das war in der Kindheit so und änderte sich bis heute mitnichten.
Die gesamte Familie will, dass Tom endlich einmal etwas zu Ende bringt. Es geht um die Ausbildung eines gesunden Selbstbewusstseins!
Matt Berninger und seine Frau helfen beim Drehbuch, beim Schnitt und vor allem bei der Produktion (und der Finanzierung). Sie flehen Tom an: “Du musst an die Dinge glauben, die du an dir magst!”
Aber auch die Vorstellung des Rohschnitts vor einem Konzert im engen Bekanntenkreis endet in einem Desaster.
Der Film hinterlässt mich zwiespältig.
Weil mir The National so gefällt und man aus der Dokumentation mit Macht einen ansehbares Werk zu machen versucht.
“Mistaken for Strangers” ist ein Film über das Scheitern.
(Ein traurigschönes Zitat von The National: “Die Besten unter uns erhängen sich aus Liebe.”)

http://www.spiegel.de/kultur/kino/the-national-mistaken-for-strangers-von-tom-berninger-im-kino-a-979089.html

Musik: Kettcar – Am Tisch

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Ein Toast, auf das Leben, seine Lügen, und wie wir uns zeitlebens abmühen für nichts und gar nichts. Ein Toast, auf das Leben, einen Platz, auf dem man einmal so sein kann, wie man ist, wer man ist.
Und das geht so:
“Ich bin nicht verbittert,
probier das nur aus.
Jetzt nach dem Essen,
ich will eigentlich nur noch nach Haus.
Sie geben nicht an,
sie lassen nur wissen.
Bin ich noch ungerecht oder schon neidisch?
Es sind deine ältesten Freunde,
wohl beides.
Es schimmert nur durch.
Es steht in der Luft zwischen uns.Und all’ diese Themen, ja das sind gute Themen.
Übers Kochen und Reisen, und was wir so nehmen,
bevor gleich einer sagt:
So, das war’s.
Erhebt euer Glas.
Kommt, erhebt euer Glas.Ein Toast,
auf das Leben,
das Glück,
nur ich, ich komm nicht mehr mit,
mit dem Leben,
dem Glück.
Ein Toast,
auf die Freundschaft,
die Gewissheit,
in einem Jahr von hier und jetzt an,
kommt sicher das Mitleid.Wir waren immer so stolz darauf,
dich zu kennen.
Mehr Ahnung von allem
als wir alle zusammen.
Hier sagst du erst nichts
und dann diesen kryptischen Mist.Wir haben uns entschieden,
so wie die meisten
fürs Rattenrennen
und fürs Eigenheim leisten.
Und du blickst herab
mit diesem Wissen, was los ist.

Dieser Abend kein Fehler
und wenn, dann nicht meiner.
Ich bin kein Verräter
und fühl mich wie einer.
Denkst du denn ernsthaft, dies Leben macht Spaß?
Erhebt euer Glas.
Kommt, erhebt euer Glas.

Ein Toast,
auf das Leben,
seine Lügen,
und wie wir uns zeitlebens abmühen
für nichts,
und gar nichts.
Ein Toast,
auf das Leben,
einen Platz,
auf dem man einmal so sein kann,
wie man ist,
wer man ist.”

 

Musik: Love Will Tear Us Apart

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Am Donnerstag starb nach langer Krankheit die 56-jährige Annik Honoré.
Sie war die Geliebte von Ian Curtis, der uns mit Joy Division eines der schönsten und traurigen Liebeslieder der Popgeschichte bescherte.
Die Liebesgeschichte ist Thema des großartigen Anton Corbijn-Films Control.

https://www.youtube.com/watch?v=zuuObGsB0No