Bethanien: “Ende vom Lied”

Bethanien

Eine große und vielfältige Ausstellung.

Interessant war der (zu) lange Film mit den Fotos von Tina Bara. Mir gefiel es nicht, dass die Künstlerin sich so oft selbst (und nackt) zeigte, komisch, dass die Geschlechtsteile ihrer Partner häufig den Mittelpunkt der Bilder sind. Dabei erzählt sie doch beeindruckende Geschichten um ihre Fotografie.
Sehr schön fand ich die Ost-Berlin-Serie von Seiichi Furuya.
Höhepunkt ist (natürlich) das Leporello “Flachland” von Ulrich Wüst. Im uckermärkischen Schönhof fand er Zeitungen aus den Jahren 1973 bis 1975. Postkartengroße Farbfotos begeistern, da sie zum einen einen stofflichen Verfall dokumentieren – das Papier vergilbt, zerreißt, ist von Schimmel oder Tieren angenagt. Zum anderen werden dem Betrachter die damals aktuellen Pressefotos, die politischen Texte und populistischen Schlagzeilen der Freien Erde, des Bauernechos und der Zeit im Bild vorgeführt.
In den Räumen des Künstlerhauses Bethanien in Kreuzberg ist aber auch einiges schon zu oft gezeigte (hinlänglich bekannte Ansichten Harald Hauswalds) präsent.
Großartig ist eine von Henryk Gericke verantwortete Zusammenstellung der subversiven Punk-Musik der Vorwendezeit, die man  hier anhören kann: “East German Underground Sound 1979-1990″. (http://www.playloud.org/archiveandstore/en/cd/561-ende-vom-lied-east-german-underground-sound-1979-1990.html)

http://www.bethanien.de/exhibitions/ende-vom-lied/

P.S. Das Plakat zur Ausstelung finde ich sehr gelungen.