Akademie der Künste, Pariser Platz, Di-So 11-19 Uhr (bis 08.12.2013):
Bilderbriefe, Künstlerpostkarten, Mail Art
Der Präsident der Akademie der Künste Klaus Staeck und Lutz Wohlrab schoben dieses Projekt an, 320 Künstler aus 38 Ländern beteiligten sich.
In einer Zeit, in der elektronische Mitteilungen die schriftliche Korrespondenz beherrschen, gibt es doch noch etliche scheinbar altmodische “Postkartenonkel”, die Kleinode schaffen – Papierstücke beschreiben und verschicken. Und es wird nicht nur außerordentlich schönes Papier verwendet; auch Filz, Metall, Joseph Beuys schrieb auf dicken Holzblöcken! Wie sorgfältig und bewusst sich die Autoren in der Wahl ihrer Kuverts oder Briefmarken zeigen. Mit welcher Kreativität sie Stempel erfanden. Die 700 Arbeiten erweisen sich als weites Betätigungsfeld für Malerei, Grafik und Fotografie. Ich glaube, dass gerade die Fotografie im Medium Postkarte eine vorzügliche Anwendung finden kann. Das kann wundervolle “Alltagskunst” sein! Die originelle Postkarte als Geburtstagsglückwunsch, Urlaubsgruß oder Neujahrsnachricht. Es ist beruhigend, dass in der Ausstellung neben all den internationalen Zeugnissen unterschiedlichster Künstler auch Joseph W. Huber mit seiner Edition Karte’ll ausreichend gewürdigt wird. Er beeindruckte in der DDR mit mutiger politischer Satire im eigenen Verlag. In der AdK-Präsentation gibt es einige kleine Schätze zu bestaunen. Sie nähren die Hoffnung, dass wir uns weiter die Zeit nehmen, um mit Stift und Papier unsere Lieben mit Handgeschriebenem zu erfreuen. Auf dass die Bilderbriefe keine Künstlerdomäne werden…