Benedict Wells “Die Geschichten in uns”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

102-B.W

Dieses neue Buch vom gefeierten Jungautor kann man sicher als Ratgeber für diejenigen verstehen, die ein Buch schreiben wollen.
Wenn man älter und schließlich Rentner wird – damit viel Zeit hat – haben doch viele Menschen vor, ein Buch zu schreiben. Man hat doch so viel erlebt und könnte seine Erfahrungen, Erlebnisse niederschreiben…
Die wenigsten versuchen dann aber, das Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Wenn man dann dieses Buch gelesen hat, wird man davon absehen. Dem Leser wird geradezu schmerzlich deutlich vor Augen geführt, wie schwierig ein solches Unterfangen eigentlich ist.
Was man alles wissen müsste, beachten sollte…
Trotzdem macht Benedict Wells den unsicheren Mut.
Sehr interessant ist es, dass er einige Passagen aus verschiedenen Bücher in die späteren Fassungen wortwörtlich vorstellt und die neuen Bearbeitungen erläutert. Nicht immer erschließt sich mir, dass diese Verbesserungen sein sollen.
Also: Ein gutes Buch zu schreiben ist kein Kinderspiel.
“Die Geschichten in uns” ist aber eine Fundgrube für Leute, die gern Bücher lesen. Sie werden Literatur bestimmt besser verstehen.
 Zitat B. W.:
“Wir sind die Geschichten in uns; nicht nur die, die wir erlebt haben, sondern auch die, die wir anderen und uns selbst erzählen. (Dabei fasziniert mich, wie sehr sich die gleiche Geschichte im Laufe der Zeit verändert.)”
Damit hat er den Inhalt dieses Buches trefflich zusammengefasst.