Das Ansehen dieses beeindruckenden Films erfordert Interesse für das Thema und Geduld – er ist über dreieinhalb Stunden lang. Ein aufwändiges Epos über deutsche Vergangenheit anhand einer Familienchronik erzählt. Die Dokumentation zeigt seine Geschichte sehr langsam auf. Briefe werden vom Autor vorgelesen, Namenslisten lang abgefilmt und Landschaften schön in überaus ruhigen schwarzweißen Standbildern oder Kamerafahrten präsentiert. Mich freut es besonders, dass der Wert von Briefen so gefeiert wird. Und die faszinierenden Bilder stehen lange vor dem geneigten Betrachter, können wirken.
Ich sehe Andreas Heises preisgekröntes Werk auch als eine Anklage gegen den Krieg.
Zitat: “Das Wort “entwickeln” besagt doch wohl, dass etwas aus einer Hülle zum Vorschein kommt und Form annimmt. Etwas, das schon vorher da war, aber jetzt erst langsam sichtbar wird.”