Henry Miller schrieb diese großartige Kurzgeschichte 1948.
Ein Clown will die Menschen in der Traumwelt des Zirkus nicht nur zum Lachen bringen. Mehr als ein Spaßmacher trachtet er danach, den Zuschauern auch Glückseligkeit zu schenken. Und daran scheitert er dramatisch.
Für mich ist die Erzählung eine Parabel auf das Leben: Der Mann strebt nach Höherem als das Leben ihm zu bieten hat. Wir sollten aber mehr Demut vor unserem eigenen kleinen Dasein haben.
“Oh, es war wundervoll, der Rolle ledig zu sein und völlig einzutauchen in die gestaltlose Gleichförmigkeit des Lebens, ein Staubkorn zu werden unter Millionen und dabei… ja, und dabei immer noch nützlich zu sein und teilzuhaben, inniger vielleicht als jemals zuvor. Welche Verblendung war es gewesen, zu glauben, dass er den Menschen einen großen Dienst erwies, wenn er sie zum Lachen, Schreien und Weinen brachte!“
“Er empfing Größeres, feinere Nahrung der Seele – Lächeln.”
“Er wurde als menschliches Wesen wahrgenommen, das sich wohl von den anderen unterschied, aber dennoch ihrer Gemeinschaft unauflöslich zugehörte.”
“Er fühlte sich mit einer unversiegbaren Fülle von Güte begabt, und er war begierig, stets ein Übriges zu tun, mehr, als man von ihm verlangte. Man konnte niemals zu viel von ihm fordern – so bereit war er nun.”
“Du verrichtest die Drecksarbeit und nimmst sie den anderen von der Schulter. Das macht sie glücklich, aber dich selbst noch viel mehr.”
Das Taschenbüchlein (Rowohlt, 1978) präsentiert ein gelungenes Zusammenspiel des Autors mit Illustrationen von Joan Miró.