Jürgen Theil:
Das Scherpf-Gymnasium Prenzlau beteiligt sich seit Anfang der 1990er-Jahre erfolgreich an Geschichtswettbewerben auf Landes- und Bundesebene. Ausgewählte Wettbewerbsbeiträge dieser Schule werden seit 1998 in der vom Uckermärkischen Geschichtsverein herausgegebenen Reihe „Schülerarbeiten zur Regionalgeschichte“ veröffentlicht und somit einer interessierten Leserschaft zugänglich gemacht. Weitere Arbeiten zur Regionalgeschichte können digital im Online-Lesesaal (www.uckermaerkischer-geschichtsverein.de) des Vereins gelesen werden.
Beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2020/21 »Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft« wurden bundesweit 1.349 Beiträge von rund 3.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingereicht. Der unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stehende Geschichtswettbewerb, der alle zwei Jahre für Schüler und Jugendliche bis zum vollendeten 21. Lebensjahr von der Körber-Stiftung ausgeschrieben wird, ist der größte seiner Art in der Bundesrepublik. Vom Christa-und-Peter-Scherpf-Gymnasium Prenzlau beteiligten sich insgesamt 21 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 12 mit insgesamt 16 Beiträgen am Geschichtswettbewerb. Die von ihnen unter Betreuung der Geschichtslehrer Jan Markhoff, Stefan Winzer und Jürgen Theil erstellten Arbeiten reichen thematisch von den Anfängen der Turnerbewegung in Prenzlau im frühen 19. Jahrhundert, über die Geschichte einzelner Sportstätten, wie dem Bootshaus oder dem Uckerstadion, sowie Darstellungen über herausragende Spitzensportler aus der Region. Dazu gehören u.a. der in Klein Luckow bei Strasburg (Kreis Prenzlau) geborene Boxweltmeister Max Schmeling und einige in Prenzlau geborene Sportler, wie die Kanutin und Olympiasiegerin Carola Drechsler (geb. Zirzow), die Leichtathletin Christiane Wartenberg (Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen 1980), die Kugelstoßerin (DDR-Meisterin) Sabine Engel, der Judoka Hartmut Flach (3. Platz bei den DDR-Meisterschaften), der Judoka Olaf Arndt (1. Platz bei den DDR-Armeemeisterschaften), der Radsportler und Marathon-Läufer Dr. Helaman Krause, der Ausdauersportler Detlef Wegner und die Ausdauersportlerin Christin Ehrke. Andere Arbeiten beschäftigen sich mit der Geschichte des Straßenstaffellaufs in Prenzlau, den Deutschen Turn- und Sportfesten in der DDR, dem Sportclub Neubrandenburg, dem Schulsport in der DDR, dem Frauensport und mit der Rolle der Staatssicherheit, die insbesondere Leistungssportler und Olympia-Kader überwachte. Die Schülerinnen und Schüler forschten dazu etwa ein halbes Jahr in der BStU Neubrandenburg, im Stadtarchiv Prenzlau, im Archiv des Geschichtsvereins, führten zahlreiche Interviews und recherchierten im Internet.
Zu den Preisträgerarbeiten aus Prenzlau gehören in diesem Jahr die zwei mit je 500 Euro dotierten Landessieger-Beiträge:
Konrad Biermann (Klasse 11): Politisch kontrollierter Sport in der DDR – das Beispiel des Sportlers Hartmut Flach
Christiane Hering und Chiara Paegelow (Klasse 11): Der lange Arm der Stasi beim SC Neubrandenburg
Drei mit je 200 Euro dotierte Förderpreisträger-Beiträge:
Lisa Mariella Wagner und Theres Bürstenbinder (Klasse 10): Das Uckerstadion in Prenzlau ist „toll (…), weil das so groß ist und weil man dort viel Sport machen kann“
Nele Schwarz (Klasse 11): Max Schmeling – ein Boxer aus dem Kreis Prenzlau
Julia Le und Neele Hübner (Klasse 11):
Turn- und Sportfeste in der DDR – Feste der Lebensfreude oder Propagandaveranstaltungen?
Weiterhin erlangte das Scherpf-Gymnasium bei diesem Wettbewerb zum 6. Mal in Folge den mit 2.500 Euro dotierten Preis „Landesbeste Schule“, was bislang nur zwei Schulen der Bundesrepublik gelang.