Hermann Hesse: “Weihnachten”

Foto: Jabs

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Nach den Feiertagen las ich noch mal die berührenden Gedanken Hermann Hesses in dem kleinen Insel Taschenbüchlein “Weihnachten” nach.
In der Einleitung heißt es: “Je älter Hermann Hesse wurde, desto mehr distanzierte er sich von der geschäftstüchtigen Rührseligkeit, die mittlerweile das “Fest der Liebe” bestimmt.”
Zwei Gedichte:
Schenken
Schenken und beschenkt zu sein,
Freut den alten Knaben.
Wie der Atem aus und ein
Gehen Dank und Gaben.
(1959)
 
Neujahrsblatt ins Album
Jedem Tag ein kleines Glück
Ohne Sorge abgewinnen,
Jeden frohen Augenblick
In das goldene Netz zu spinnen
Heiterer Erinnerung.
Jede Stunde sich im Glanze
Reiner Gegenwart versenken,
Dennoch auf das schöne Ganze
Immerfort den blick zu lenken –
Wer’s vermöchte, bliebe ewig jung.
(1900)