Christa Wolf beschrieb seit 1960 Jahr für Jahr ihren 27. September, einen durchschnittlichen Tag aus ihrem Tagebuch für eine eine umfangreiche persönliche Chronik.
Der Ehemann der der 2011 verstorbenen Schriftstellerin, Gerhard Wolf, gab 2013 ein Buch über die Zeit 2001 bis 2011 heraus.
Mich hat dieses Werk einfach nicht erreicht. Jeden Morgen wird im Bett Zeitung gelesen, dann schläft man noch ein Stündchen, danach schaut man Nachrichtensendungen im Fernsehen, das Ehepaar tauscht sich über die aktuellen politischen Ereignisse aus, Christa Wolf sortiert die Post und versäumt nie zu betonen, dass sie ständig zu Ausstellungen eingeladen werden, aber dort gehen die beiden ganz, ganz selten hin.
Klar, ist auch der Alltag der großen Künstler größtenteils banal. Und dass Christa Wolf politisch anders denkt als ich, betrachte ich auch nicht als das große Problem.
Aber auch die “großen Gedanken” und die ihr wichtigen Aufzeichnungen sind für mich einfach nicht so interessant, dass ich das Buch zu Ende lesen wollte. Ich legte es beiseite, kann mir aber selbstverständlich gut vorstellen, dass die Anhänger der Literatur Christ Wolfs daran Gefallen finden können.