Hermann Hesse: “Über das Alter”

Foto: Jabs

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Ein wundervoller Text Hesses:
AltwerdenAll der Tand, den Jugend schätzt,

Auch von mir ward er verehrt,
Locken, Schlipse, Helm und Schwert,
Und die Weiblein nicht zuletzt.Aber nun erst seh ich klar,
Da für mich, den alten Knaben,

Nichts von allem mehr zu haben.
Aber nun erst seh ich klar,
Wie dies Streben weise war.Zwar vergehen Band und Locken

Und der ganze Zauber bald;
Aber was ich sonst gewonnen,
Weisheit, Tugend, warme Socken,
Ach, auch das ist bald zerronnen,
Und auf Erden wird es kalt.Herrlich ist für alte Leute

Ofen und Burgunder rot
Und zuletzt ein sanfter Tod –
Aber später, noch nicht heute!