Dieser sehr schöne und ruhig erzählte Dokumentarfilm ist nur noch in ausgewählten Kinos zu sehen. In 135 kurzweiligen Minuten werden Geschichten von Bewohnern der Ostseeküste gezeigt. Dieses Meer ist übrigens in den angenehm unaufgeregten Bildern (Kamera: Uwe Mann) selten blau, zumeist grau.
Interessant sind die Ausführungen des Biologen U. Bathmann zu verschiedenen Umweltproblemen, die die moderne Industrie für das Meerwasser mit sich bringt. Die Pharmaindustrie hält z. B. viele Informationen zur Zusammensetzung neuer Medikamente, die unmittelbar ins Oberflächenwasser der Ostsee gelangen können, unter Verschluss. Höhepunkte sind die Interviews mit Prof. M. Succow, der lehrreich, klug und verständlich über die Stadt Greifswald, über seine Sorgen um unseren unmittelbaren Lebensraum und die Natur im großen Zusammenhang berichtet. Auffällig war, dass bei den Gesprächen, welche auf der Insel Rügen geführt werden, ständig Leute durch die Szenen wandern, radeln oder joggen. Es erweckt den Anschein, dass dort immer Hochbetrieb herrscht. Zum Schmunzeln regen die Passagen mit dem Greifswalder Romanistik-Professor und Segler R. Bach an, der mit intellektuellen Exzessen schwer schwadroniert und seine Zuhörer, zwei junge Mädels, geistig übel überfordern zu scheint.