Aus der Ode “An Leukonoë” von Horaz

Der-Club-der-toten-Dichter

Carpe diem!

Frage nicht (denn eine Antwort ist unmöglich), welches Ende die Götter mir, welches sie dir,Leukonoe, zugedacht haben, und versuche dich nicht an babylonischen Berechnungen!Wie viel besser ist es doch, was immer kommen wird, zu ertragen!Ganz gleich, ob Jupiter dir noch weitere Winter zugeteilt hat oder ob dieser jetzt,der gerade das Tyrrhenische Meer an widrige Klippen branden lässt, dein letzter ist,sei nicht dumm, filtere den Wein und verzichte auf jede weiter reichende Hoffnung!Noch während wir hier reden, ist uns bereits die missgünstige Zeit entflohen:Genieße den Tag, und vertraue möglichst wenig auf den folgenden!

(Tu ne quaesieris (scire nefas) quem mihi, quem tibi
finem di dederint, Leuconoe, nec Babylonios
temptaris numeros. Ut melius quicquid erit pati!
Seu pluris hiemes seu tribuit Iuppiter ultimam,
quae nunc oppositis debilitat pumicibus mare
Tyrrhenum, sapias, vina liques et spatio brevi
spem longam reseces. Dum loquimur, fugerit invida
aetas: carpe diem, quam minimum credula postero.)

https://www.youtube.com/watch?v=j64SctPKmqk
https://www.youtube.com/watch?v=8HasX7WJUos