Monthly Archives: January 2019

Uckermark: Aus unserer Schule

Gymnasium

Weshalb die Prenzlauer Gymnasiastinnen zum Neujahrsempfang 2019 des Bundespräsidenten eingeladen wurden, erschließt sich mir nicht vollends.

(Direktor Melters: “Die beiden erfüllen ihre Aufgabe als Schülersprecher, bringen ihre Leistungen in der Schule und bereichern das Schulleben.” – Das ist für mein Verständnis völlig normal, mir fielen da Menschen ein, die weitaus bedeutenderes leisteten.)

Kino, Musik: Sigur Rós

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Das Video zu diesem Musikstück ist ein zugegeben etwas artifizieller Kurzfilm, den ich im Kino gesehen habe. Wenn diese magische Musik schön laut ist, wirken die Bilder auf einer großen Leinwand gewaltig:
 
Am 28. 05.2012 veröffentlichten Sigur Ros ihr sechstes Studioalbum „Valtari“ und starteten gleichzeitig ein „Mystery Film Experiment“. Anstelle von herkömmlichen Videodrehs entschieden sich die Isländer dafür, zwölf Filmemachern dasselbe Budget zur Verfügung zu stellen, um ein Video zu einem Song des Albums zu drehen – ohne Vorgaben, ohne Einschränkung. Der künstlerischen Freiheit wurden keine Grenzen gesetzt:

Kino: Goldene Palme in Cannes 2018: “Shoplifters”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Ein poetisches, einfühlsames Porträt einer in prekären Verhältnissen lebenden, unkonventionell zusammengewürfelten japanischen Familie. Das Schicksal dieser einfachen, aber warmherzigen Menschen berührt den Zuschauer ungemein. Auch mitunter kleinkriminelle, vielfach erprobte Unternehmungen lassen sie einen ärmlichen, dennoch ziemlich glücklichen, Alltag erleben. Wie sehr man versteht, dass ein Vater sich um das Wohl seiner ihm anvertrauten Kinder sorgt. Dieser kleinen Gemeinschaft, die nur scheinbar miteinander so verwandt ist, wie es anfangs scheint, wohnt eine große Kraft inne. Einige unvorhergesehene Abenteuer erschüttern diesen Mikrokosmos. Immer wieder wird die Frage gestellt: “Ist es nicht besser, sich seine Familie auszusuchen?”  
Die Bedeutung der familiären Bande ist unermesslich, auch hier und heute!

Diverses: Bob Hanning: “Jeder muss mehr in den Topf einzahlen, als er sich selbst herausnimmt.”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Zwei große Berliner Tageszeitungen, der Tagesspiegel und die Berliner Zeitung, veröffentlichten heute jeweils auf der dritten Seite ein Porträt des handballbesessenen Bob Hanning.
Der erfolgreiche und umtriebige, aber auch umstrittene und narzisstische Mann fungiert als Vizepräsident des DHB, eines Ausrichters der am Donnerstag beginnenden Handballweltmeisterschaft.  Außerdem ist er Manager des Bundesligisten und Weltpokalsiegers  Füchse Berlin, trainiert zudem noch deren A-Jugend. (Zitat aus dem Trainingsalltag: “Beweg dich, sonst verkaufe ich dich nach Sibirien!”)
Es ist erstaunlich, wie sehr sich diese beiden Artikel von Christoph Dach und Benedikt Paetzholdt inhaltlich doch ähneln!

 

Musik: Tomte: “Die Toten auf dem Rücksitz”

Kalender: Jabs

Kalender: Jabs

Ich bezweifele, dass nicht jeden Menschen dieser Wunsch im Innersten ewig umtreibt:

“Erzähl, erzähl deinen Freunden,
erzähl allen, die du kennst,
dass wir heute nacht fahren.
Der Himmel ist klar
und der Mond, der scheint,
der Wind steht gut
und die Nacht ist warm.

Pack deine Sachen
und nimm alles mit,
was dir wichtig ist,
und was dir gefällt.

Deine Fotos, alte Platten,
die Narben, die Hoffnung,
dein liebstes T-Shirt und das letzte Geld.
Und das letzt Geld.

Wunder dich nicht über die Toten auf dem Rücksitz,
und dass sie für uns ‘Waltzing Mathilda’ singen.
Und wunder dich nicht über die Route, die ich nehme.
Du wirst sehen, ich werde uns sicher ans Ziel bringen,

über die Berge, die Städte, die Flüsse und Ströme
und wir werden mit den Toten zusammen singen.
Mit den Toten zusammen singen.

Hinter den Bergen, den Städten, den Flüssen und Strömen,
den Fotos und dem letzten Geld.
Mit deinen Narben, alten Platten, deiner Hoffnung,
diesem T-Shirt, am anderen Ende der Welt.

Die Straße verschmilzt am Horizont in der Sonne.
Ich habe immer gezweifelt, doch jetzt seh ich klar.
Alles, alles, alles ist gut, wenn du neben mir sitzt.
Nur noch ein paar Kilometer und dann sind wir

hinter den Bergen, den Städten, den Flüssen und Strömen,
den Fotos und dem letzten Geld.
Mit deinen Narben, den Platten, deiner Hoffnung,
diesem T-Shirt, am anderen Ende der Welt.

Hinter den Bergen, den Städten, den Flüssen und Strömen,
den Fotos und dem letzten Geld.
Mit deinen Narben, den Platten, deiner Hoffnung,
diesem T-Shirt, am anderen Ende der Welt.”

Bücher, Fussball: “Nach dem Spiel”

Foto: Jabs

Foto: Jabs

Eine wunderbare Geschichte von Detlef Kuhlbrodt, die ich schon vor Jahren aus einer Taz ausschnitt: 

“Montagabends spiele ich Fußball. Ich bemühe mich dabei, nicht mit meinen Spielkameraden zusammenzustoßen. Überhaupt ist es eine Unverschämtheit der Natur, nicht mehr so schnell zu sein wie vor zwanzig Jahren. Aber eigentlich auch ganz okay. Und am besten ist immer die Afterhour; wenn man unter der Dusche steht, die viel besser ist als die zu Hause, wenn der ganze Körperquatsch schön wehtut. Weil Sport die Gifte abbaut, schmecken Bier und Zigaretten danach viel besser als vor dem Spiel. Auch unterhält man sich gerne – gelöst fallen einem lustige Sachen ein. Selbst das Schicksal von Fußballvereinen wie Braunschweig oder Köln, das manche Kollegen bewegt, scheint nach dem Spielen interessant.”